Suchen Sie Mitarbeiter?
Schalten Sie jetzt für 65 Franken ein Stellenangebot auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe. Jahresabos ab 390 Franken.
28.02.2024
«No-Shows» aus rechtlicher Sicht
Lösung mittels spezieller Online-Reservationstools
Einen Tisch im Restaurant reservieren, um dann ohne Abmeldung nicht erscheinen: «No-Shows» sind ein bekanntes Ärgernis für die Branche, denn sie nehmen stetig zu und führen mitunter zu einschneidenden Mindereinnahmen. Wie ist diese Problematik rechtlich einzuordnen und was kann dagegen unternommen werden?
Grundlegende Rechtslage
Der Gast verletzt einen abgeschlossenen Bewirtungsvertrag, wenn er trotz Reservation nicht zum vereinbarten Zeitpunkt im Restaurant erscheint. In diesem Fall wird er gegenüber dem Betriebsinhaber grundsätzlich schadensersatzpflichtig (Art. 107 Abs. 2 und Art. 109 Abs. 2 OR).
Im Streitfall muss der Betriebsinhaber allerdings seinen Schaden nachweisen können. Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Schadensberechnung, der Beweisbarkeit und dem grossen Aufwand wird im Gastronomiealltag oft von der Durchsetzung eines Schadenersatzanspruchs abgesehen.
Ist eine No-Show-Gebühr zulässig?
Bei einer Reservation sollten möglichst genaue Angaben vom potenziellen Gast verlangt werden (Vor- und Nachname, Telefonnummer, Adresse). Um effektiv etwas bezüglich No-Shows zu erreichen, sollte zudem im Voraus eine Anzahlung oder, besser noch, eine konkrete Konventionalstrafe (No-Show-Gebühr) in einer angemessenen Höhe vereinbart werden.
Bei Nichteinhalten der Vereinbarung (No-Show) wird die Konventionalstrafe bzw. No-Show-Gebühr fällig, ohne dass der tatsächlich entstandene Schaden nachgewiesen werden muss. Diese Handhabung ist rechtlich zulässig (und von Flug- oder Hotelbuchungen ohnehin bereits bestens bekannt).
Ferner besteht auch die Möglichkeit, spezielle Stornierungsbedingungen zu vereinbaren (z.B. kostenfreie Stornierung bis zu 48 Stunden im Voraus).
Online-Reservationstools mit No-Show-Option
Wie kann eine No-Show-Gebühr möglichst einfach in der Praxis umgesetzt werden? Mittlerweile besteht eine breite Auswahl an praktischen digitalen Lösungen, die einfach in die bestehende Restaurant-Website integriert werden können.
Empfehlenswert sind Online-Reservationstools wie beispielsweise Aleno (aleno.me), Foratable by Lunchgate (foratable.com), MyLocalina (localsearch.ch) oder Resmio (resmio.com), welche unter anderem eine Anzahlungs- und/oder No-Show-Option anbieten.
Um einen Tisch reservieren zu können, müssen sich potenzielle Gäste über die Website mit Namen, Wohn- und Mailadresse, Telefonnummer und allfällig weiteren Angaben wie Kreditkarteninformationen im Buchungssystem registrieren.
Gleichzeitig müssen sie den geltenden Geschäftsbedingungen sowie der Anzahlung bzw. der No-Show-Gebühr zustimmen. Die klar beste Lösung ist die No-Show-Option verbunden mit anzugebenden Kreditkartendaten, sodass nach einem No-Show dem (nicht erschienenen) Gast einfach die bei der Reservation festgelegte Gebühr belastet wird (ohne Kreditkartenangabe ist eine Reservation nicht möglich).
Nach dem Ausland setzt sich die No-Show-Kreditkartenlösung nun endlich auch in der Schweiz vermehrt durch. Somit sind diese speziellen Online-Reservationstools eine einfache Lösung, um das No-Show-Problem bestmöglich zu lösen.
Dieser Text basiert auf einem Artikel des Rechtsdienstes von GastroSuisse.
- Verfügbare Tische online anbieten
- Schon bei der Reservierung wissen, wie die Bewertung ausfällt
- Mehr Fairness und Transparenz in der Online-Distribution
Dossier: Onlinevertrieb
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=9094
Suchen Sie eine Stelle im Gastgewerbe?
Inserieren Sie kostenlos auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe!