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24.09.2009

Das grosse Feilschen

Mehr Gäste im Elsass, aber auch mehr Preisdrückerei

Das Elsass zieht immer mehr Touristen an. Getrübt wird diese Nachricht durch die Tatsache, dass immer mehr Gäste um den Preis feilschen.

Das regionale Fremdenverkehrsamt in Strassburg vermeldet schöne Frequenzsteigerungen. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Elsass-Besucher von 8.5 auf elf Millionen pro Jahr gestiegen. Insgesamt generieren diese Reisenden 24 Millionen Übernachtungen (inklusive Parahotellerie). Die guten Zahlen aus dem Vorjahr werden voraussichtlich auch 2009 wieder erreicht.

Die Wirtschaftskrise hat bislang keine Auswirkungen auf die Besucherzahlen: Im Juli ist die Zahl der Übernachtungen im Elsass sogar um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Hingegen wird in den Hotels und Restaurants zunehmend gefeilscht. Selbst in Luxushotels versuchen Gäste immer häufiger, die Preise herunterzuhandeln, eine zusätzliche Gratis-Nacht oder freie Unterkunft für die Kinder zu bekommen. Dies hat eine Umfrage unter 360 Hoteliers und Gastronomen im Elsass ergeben.

Im Sommer ist die Nachfrage vor allem nach preisgünstigen Einrichtungen wie Campingplätzen, Ferienwohnungen und Gästezimmern gestiegen. Besonders gut entwickelten sich die Übernachtungszahlen französischer Gäste. Wie anderswo, lässt sich auch im Elsass beobachten, dass dieses Jahr viele Leute Ferien im eigenen Land machen. Die grösste ausländische Gästegruppe sind die Deutschen, gefolgt von den Belgiern, Italienern und Schweizern.

Ein Grund für die positive Entwicklung der Frequenzen liege bei der besseren Erreichbarkeit der Region durch den Hochgeschwindigkeitszug TGV, sagt Jacques Dreyfus, der Vorsitzende des elsässischen Tourismusausschusses CRT. Den TGV-Effekt beziffert er auf eine halbe Million zusätzliche Gäste. Eine wichtige Rolle spielen die rund hundert Weinachtsmärkte im Elsass: Zwei Millionen Besucher bringen schätzungsweise 300 Millionen Euro Umsatz innert sechs Wochen.

Dreyfus beobachtet einen deutlichen Verhaltenswandel. Die Gäste reservieren immer kurzfristiger (oder gar nicht) und immer öfters über das Internet. Für die Zukunft wünscht er sich eine Ergänzung der Tourismus-Infrastruktur mit einigen Erstklasshotels. Der neue TGV Rhin-Rhone wird ab 2011 zu einer weiteren Belebung der Frequenzen führen.


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