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28.02.2017

Bei Schweizer Hotels legen Online-Buchungen stark zu

Direktbuchungen verlieren stetig

Online-Buchungsplattformen gewinnen bei Hotels immer grösseres Gewicht: 2016 stieg ihr Anteil bei Buchungen in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr um 6.7% auf rund 27%. Die drei Plattformen Booking, Expedia und HRS beherrschen das Geschäft.

awp/sda. Sie generierten zusammen 93% der Direktbuchungen, wie das Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis in Siders (HES-SO Valais/Wallis) in einer Mitteilung schreibt.

Gemäss einer Studie der Fachhochschule entfällt der Löwenanteil bei den Plattformen mit 73.3% auf booking.com. Die US-Firma im Besitz der Priceline-Gruppe konnte gegenüber ihren beiden Konkurrenten letztes Jahr ihre Marktdominanz weiter ausbauen.

Hotels investieren in Websites

Die Fachhochschule schätzt den Gesamtumsatz von booking.com, Expedia und HRS auf mehr als 1 Milliarde und die von den Hotels an die Plattformen bezahlten Kommissionen auf 150 Millionen Franken. Diese fielen laut der Mitteilung je nach Betrieb und je nach Kundschaft unterschiedlich aus, schreiben die Autoren der Studie.

Der Anteil Buchungen über die eigenen Websites der Hotels stieg mit plus 1.4% auf 8.2% leicht an. Immerhin verfügen heute über 80% der Hotels über Online-Buchungstools auf ihren Internetseiten, während es 2013 erst 62% waren, wie die Fachhochschule schreibt.

Unter dem Strich wurden knapp 40% aller Logiernächte via elektronische Vertriebskanäle gebucht.

Nach wie vor werden zwar die meisten Hotelbetten direkt gebucht, via E-Mail oder Telefon. Der Anteil Direktbuchungen fiel gemäss Studie im letzten Jahr aber erstmals unter die 60-Prozent-Marke: Nur noch 58% der Logiernächte wurden auf diese Weise gebucht. 2015 lag der Anteil noch bei 60.7%.

Zum Vergleich: Zehn Jahre vorher, 2005, wurden noch 77% aller Hotelbetten mit "klassischen" Methoden gebucht, sei es per Telefon, Reisebüro, E-Mail oder direkt vor Ort. Nur die wenigsten Gäste buchten ein Hotel via Internet.

Die Studienleiter prognostizieren, dass bis 2020 die Online-Vertriebskanäle den Anteil der Direktbuchungen auf unter 50% gedrückt haben werden. Die Studie wurde von Hotelleriesuisse unterstützt, wie aus der Mitteilung hervorgeht.

Plattformen zurückbinden

Auf der politischen Ebene ringen Hotelleriesuisse und die Buchungsplattformen um Einfluss im Parlament. Es geht um die Frage, ob die Preismacht der Online-Plattformen zurückgebunden werden soll. Die Hoteliers beklagen, dass sie auf ihren eigenen Websites die Preise der Online-Plattformen nicht unterbieten dürfen.

Hotelleriesuisse möchte die so genannten «engen Preisparitätsklauseln» aus den Verträgen mit den Online-Plattformen kippen. Die Wirtschaftskommission des Ständerats (WAK) haben die Hoteliers auf ihre Seite gebracht. Diese empfiehlt der kleinen Kammer eine Motion zur Annahme, die diese Klauseln verbieten will.


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