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04.04.2017

Schlechtes Jahr in der Schweiz

Rivella wächst nur dank Auslandsmärkten

In der Schweiz ging der Konsum von Rivella um fast vier Prozent zurück. Vor allem der Gastronomiekanal schwächelt. Im Ausland hingegen erfreut sich der Durstlöscher steigender Beliebtheit.

Die Rivella-Gruppe vermeldet für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Nettoverkaufserlös von 137.8 Millionen Franken, was einem Absatz von 104.7 Millionen Litern Erfrischungs- und Fruchtsaftgetränke entspricht. Inzwischen wird mehr als jedes vierte Rivella im Ausland getrunken.

Der Gesamtmarkt der Erfrischungsgetränke in der Schweiz war im vergangenen Jahr erneut rückläufig. "Nebst der angespannten Situation in der klassischen Gastronomie war auch das nasskalte Wetter zu Beginn des Sommers nicht ideal für unsere Kategorie", äussert sich Erland Brügger, Geschäftsleiter der Rivella AG, zur Entwicklung.

Entsprechend hat auch Rivella in der Schweiz 3.7% weniger Getränke verkauft. Dies kommt einem Absatzvolumen von 77.1 Millionen Liter und einem Umsatzrückgang von 4.4% gleich. Im Handel vermochte die Unternehmung dennoch ihre Marktanteile wertmässig zu halten und volumenmässig leicht auszubauen.

Das verdanke sie anhaltend hoher Investitionen in ihre Marken und Produktneuheiten, ist der Geschäftsleiter überzeugt. Dabei beobachtet er ein neues Phänomen: «Produktlebenszyklen werden immer kürzer. Konsumenten greifen bei Produktneuheiten zwar neugierig zu; sie wenden sich dann aber immer rascher wieder dem Vertrauten zu.»

Dies sei auch der Grund, weshalb die beiden Klassiker Rivella Rot und Rivella Blau überdurchschnittlich von der Gesamterneuerung der Marke im letzten Jahr profitieren konnten. Dennoch ist man bei Rivella überzeugt, dass Produktneuheiten wie das soeben eingeführte Rivella Mango unabdingbar sind, um eine Traditionsmarke wie Rivella aktuell zu halten.

Auch bei der Marke Michel waren Produktneuheiten ein wichtiger Erfolgsfaktor. Als Antwort auf das zunehmende Bedürfnis nach leichten Getränken hat die Rivella AG im letzten Frühling mit Michel Liqit eine neue Kategorie leichter Fruchtsaftgetränke eingeführt.

Holländer mögen's still

Anhaltend erfreulich lief für die Schweizer Getränkeherstellerin das Auslandgeschäft. 27.6 Millionen Liter, was 26% des Gesamtausstosses der Gruppe ausmacht, wurden ausserhalb des Heimmarktes abgesetzt. Der Umsatz im Ausland konnte um 7.2% gesteigert werden.

Positiv zu Buche schlugen die Niederlande, der grösste Auslandmarkt. Speziell auf die Bedürfnisse der holländischen Konsumenten zugeschnittene Produkte wie Rivella Cranberry und seit Frühling 2017 «Rivella Koolzuurvrij», ein kohlesäurefreies, «stilles» Rivella Light, sorgen dort für ein Wachstum der Marke.

Nicht nur bei den Produkten heisst es für einen Markenartikelhersteller am Puls des Geschehens zu bleiben, auch in Sachen Technologie will die Rivella AG weiterhin eine Vorreiterrolle einnehmen. Nachdem die Unternehmung bereits 2015 rund 10 Millionen Franken in ihre Infrastruktur am Produktionsstandort Rothrist investiert hat, hat sie auch im abgelaufenen Jahr neue Anlagen für rund 8 Millionen Schweizerfranken gekauft.

Die nächste grosse Bauetappe ist bereits in vollem Gange: der Ersatz der beiden bestehenden Glasflaschen-Abfülllinien durch eine neue, moderne Produktionsanlage, die künftig bedeutend weniger Energie und Wasser verbrauchen wird und so ein klares Bekenntnis zum nachhaltigen Wirtschaften darstellt.

Rivella wächst im Ausland: Geschäftsleiter Erland Brügger. Bild: obs / Rivella AG / Gaetan Bally


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