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25.05.2024

Denkanstösse für Veränderungen

Kanton Graubünden hat erstmals eine Tourismusstrategie

Der Kanton Graubünden präsentiert erstmals eine gesamtheitliche Tourismusstrategie. Die Regierung formuliert darin ihre Absichten und definiert Handlungsfelder, welche sich an einer nachhaltigen Entwicklung der Tourismuswirtschaft orientieren. Für alle, die sich im Tourismus in Graubünden betätigen, vermittelt die neue Strategie Impulse.

Der Tourismus ist ein wichtiger Pfeiler der Bündner Exportwirtschaft und sehr bedeutend für die Bündner Volkswirtschaft. Dies zeigt unter anderem die kürzlich vom Amt für Wirtschaft und Tourismus (AWT) in Auftrag gegebene Wertschöpfungsstudie. Die vorliegende Tourismusstrategie zeigt die Haltung der Regierung und schafft einen Orientierungsrahmen für alle Beteiligten.

Der Bündner Tourismus soll auch zukünftig eine führende Rolle im Alpentourismus einnehmen. Deshalb formuliert die Regierung folgendes Zukunftsbild:

• Der Tourismus in Graubünden erhält und steigert den Wohlstand und die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner.

• Er trägt zu attraktiven Lebensräumen für Einheimische und Gäste sowie zur Aufrechterhaltung einer dezentralen Besiedlung bei und wird durch die einheimische Bevölkerung getragen.

• Mit seiner ganzjährigen Ausrichtung sowie mit einem Fokus auf Aufenthaltsgäste und einer hohen Angebotsqualität ist er erfolgreich am Markt.

• Engagierte Akteure setzen in guter Zusammenarbeit und in effizienten Strukturen die touristischen Potenziale in Erträge um.

• Das Tourismussystem zeichnet sich durch hohe Marktkompetenz aus und setzt Impulse für eine prosperierende Entwicklung.

• Der Tourismus verschafft dem Kanton insgesamt mehr Bekanntheit und hilft ihm, dass er als Standort begehrt und erfolgreich ist.

Dieses Zukunftsbild wird durch mittelfristige strategische Ziele konkretisiert:

• Die unternehmerische Effizienz im Bündner Tourismus ist verbessert und Kooperationen sind etabliert.

• Die Fähigkeiten zur Anpassung an Veränderungen und zu Innovationen sind gestärkt.

• Die Natur- und Kulturlandschaften sind mit touristischen Leistungen nachhaltig in Wert gesetzt.

• Das Wohlergehen der Bevölkerung und die Identifikation mit dem Tourismus sind gefestigt.

• Die Wettbewerbsfähigkeit ist erhöht und zusätzliche Marktanteile sind gewonnen.

• Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Übernachtungsgästen ist länger.

• Der Erfolg drückt sich in einer erhöhten Wertschöpfung und gesicherten sowie neu geschaffenen Arbeitsplätzen aus.

Anregen und Impulse setzen

Die Regierung will mit der Tourismusstrategie Impulse setzen, ohne dabei direkte Anweisungen zu erteilen. «Wir schaffen den Rahmen und die Anreize für wirtschaftliches Handeln und Innovation im Tourismus. Für die Umsetzung ist Eigenverantwortung seitens Privatwirtschaft und öffentlicher Hand gefragt», sagt Regierungsrat Marcus Caduff, Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales.

Die Tourismusstrategie wurde in Zusammenarbeit mit Vertretern der Bündner Tourismuswirtschaft erarbeitet. Sie gilt als eigentlichen Startpunkt für einen weiteren Prozess, der die Grundzüge in konkrete Massnahmen ummünzt, der künftige Angebotsschwerpunkte durch das Tourismussystem formulieren lässt und gemeinsame Vermarktungsstrategien festlegt. Die Strategie beschreibt deshalb nicht nur künftige Förderthemen, sondern soll vor allem auch anregen und Impulse geben.

Basis für nachhaltigen Erfolg

Insgesamt verfügt Graubünden über eine gute Marktposition. Klimatische Veränderungen, die demografische und gesellschaftliche Entwicklung mit ihren Folgen für den Arbeitsmarkt, sowie die Digitalisierung fordern jedoch eine Erneuerung von gängigen Mustern und vermehrt eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Touristische Leistungsträger, Verbände, Gemeinden und die kantonale Verwaltung sind aufgefordert, die Chancen und Herausforderungen zu erkennen, damit sich die Branche an Veränderungen anpassen und sich in Richtung eines nachhaltigen, auf Übernachtungen ausgerichteten Ganzjahrestourismus weiterentwickeln kann.

Bild. Savoginin Tourismus / Adrian Flütsch


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