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22.09.2009

Ein Sommer macht noch keine Schwalbe

Ertragslage der Basler Hotels verschlechtert sich

Auf den ersten Blick sehen die Tourismuszahlen in Basel-Stadt rosig aus. Doch manchem Hotelier stehen die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben. 2010 dürfte ein sehr schwieriges Jahr werden.

Basel konnte den Sommer über mit steigenden Logiernächtezahlen glänzen. Im Juni wurde der gute Vorjahreswert um vier Prozent übertroffen, im Juli gar um elf Prozent. Die August-Übernachtungen lagen vierzig Prozent über dem Mittel der letzten zehn Jahre und fast sieben Prozent über dem Rekordwert des Vorjahres.

Das Statistische Amt des Kantons Basel-Stadt bearbeitet die Daten der Hotels rasch und sorgfältig auf. Allerdings zeigen die Zahlen nur das Total der Übernachtungen. Die einzelnen Betriebe haben aber wegen der höheren Gesamtkapazitäten eine schlechtere Auslastung. Und weil die durchschnittlich erzielten Zimmerpreise zurück gehen, sinkt der RevPAR (Umsatz pro verfügbares Zimmer) noch stärker.

Der August war für viele Häuser gar kein Rekordmonat. Recherchen des Wirteverbands Basel-Stadt haben ergeben, dass manche Vier- und Fünfstern-Häuser im August einen Rückgang der Logiernächte von zehn Prozent und mehr erleiden mussten.

Es gab eine Verlagerung in die unteren Segmente. Die 112 Zimmer des neuen Ibis-Hotels waren dem Vernehmen nach sehr gut belegt. Brancheninsider sprechen von einer Auslastung über 80 Prozent. Das würde bedeuten, dass von den 95'630 August-Logiernächten fast vier Prozent auf das Konto des neuen Hauses beim Bahnhof entfallen.

Kunstausstellungen mit internationaler Ausstrahlung sorgten in den letzten Monaten für gute Frequenzen. Basel Tourismus schätzt, dass die alleine die Van Gogh-Ausstellung der regionalen Hotellerie innert eines halben Jahres 40'000 zusätzliche Übernachtungen beschert hat.

Doch nun neigt sich der "Kunstsommer" seinem Ende zu und schon bald kommt eine grosse Zahl neuer Hotelzimmer auf den Basler Markt. Das Best Western Hotel Stücki verfügt über 131 Zimmer, das Courtyard by Marriott in Pratteln sogar über 174 Zimmer. Sofern sich die Weltkonjunktur nicht schnell erholt, wird die Basler Hotellerie ab Oktober in ein Loch fallen. Die Zimmerkapazitäten nehmen weiter zu, während Frequenzbringer in der Grössenordnung der Van Gogh-Ausstellung fehlen.

Hinzu kommt etwas, worüber Hoteliers nur ungern reden: Nachdem die durchschnittlich erzielten Zimmerpreise zunächst gut gehalten werden konnten, fielen sie im zweiten und dritten Quartal deutlich. Das hat zum einem mit dem höheren Anteil von Wochenend-Übernachtungen und Packages zu tun, aber auch mit Preisnachlässen. Die meisten Basler Hotels verzeichneten einen Preisrückgang von zehn bis zwanzig Prozent.


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