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11.04.2012

10'000 Arbeitsplätze weniger im Schweizer Gastgewerbe

Ausserhaus-Konsum sank 2011 um sieben Prozent

Das Gastgewerbe spürt die Folgen der schwierigen wirtschaftlichen Situation. Das belegen die neuesten Branchenzahlen von GastroSuisse. Die schlechte Konsumentenstimmung drückte 2011 massiv auf die Nachfrage. Diese sank gegenüber dem Vorjahr um rund sieben Prozent. Dadurch gingen 10'000 Arbeitsplätze verloren!

Herr und Frau Schweizer haben im vergangenen Jahr für 24.2 Milliarden Franken ausser Haus getrunken und gegessen. Das sind fast 1.9 Milliarden Franken oder über sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Die Lage ist für das Gastgewerbe besorgniserregend, befindet sich die Konsumentenstimmung doch deutlich unter dem langjährigen Mittel.

"Die Nachfrage ist im letzten Jahr drastisch zurückgegangen", hält GastroSuisse-Zentralpräsident Klaus Künzli fest. Dadurch seien Umsätze und rund 10'000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Die Branche versuche nach Kräften, auf Kurs zu bleiben. Auch wenn die Politik ihr immer wieder neue Steine in den Weg lege – in Form von ständig neuen oder noch schärferen Vorschriften beispielsweise beim Alkohol-, dem Lebensmittel- oder auch dem Präventionsgesetz. "Übertriebene Vorschriften hindern unsere Unternehmer, ihrer eigentlichen Aufgabe nachzugehen, nämlich Gastgeber zu sein und sich um das Wohl der Gäste zu kümmern", betont Künzli.

GastroSuisse fordert fairen Wettbewerb

Klaus Künzli forderte mit Nachdruck die Umsetzung der Mehrwertsteuer-Initiative von GastroSuisse. "Die Beseitigung der steuerlichen Diskriminierung des Gastgewerbes schafft fairen Wettbewerb und hilft den Betrieben." Es gehe nicht an, dass Lebensmittel, die im Restaurant abgegeben werden, höher besteuert werden, als wenn der Konsument dieselben beim Detailhändler oder am Take-away kauft.

"Das ist ungerecht, und zwar nicht nur für unsere Branche, sondern auch für unsere Gäste", so Künzli. Betroffen sind viele. Denn immer mehr Menschen sind berufstätig und essen auswärts. Im vergangenen Jahr erfolgten 57 Prozent der Essensfälle über Mittag.

"Wie die statistischen Erhebungen zeigen, wird in der Schweiz für Essen über 90 Prozent des Geldes über Mittag sowie am Abend ab 18 Uhr ausgegeben", erklärte GastroSuisse-Direktor Dr. Bernhard Kuster. Nachdenklich stimme, dass zum ersten Mal seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2005 ein Rückgang der Nachfrage zu vermelden sei.

Gespart haben die Konsumenten vor allem bei den Getränken: so wurden 13 Prozent weniger ausgegeben für Getränke in Begleitung einer Mahlzeit und 22.3 Prozent weniger für Getränke ohne gleichzeitiges Essen. Für das Essen ausser Haus wurden im vergangenen Jahr 4.1 Prozent weniger aufgewendet als noch 2010.


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