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18.12.2014

Schmierenkomödie

Das Lebensmittelgesetz ist von der Industrie für die Industrie

Wirte, die Poulets ohne Verseuchung anbieten wollen, müssten einen Bauern ausserhalb des Pouletkartells finden, der Hähne noch auf die Hühner aufsitzen lässt, im eigenen Betrieb ausbrütet, mästet und schlachtet. Das Problem ist: Einen solchen Betrieb gibt es nicht.

Gründe? Die natürliche Methode der Zeugung ist nicht effizient genug für die notwendige Masse. Und ein Zuchtbetrieb, der schlachtet, ist nach dem Lebensmittelgesetz gezwungen, Richtlinien einzuhalten, die unglaublich teuer sind. Das Gesetz ist von der Industrie für die Industrie und gegen die kleine, lästige, ethisch saubere Konkurrenz.

Das heisst zum Beispiel: Sowohl der kleine Hühner züchtende Bauer als auch der kleine Löwen-Wirt, für den die Poulets bestimmt wären, müssen das gleiche Gesetz einhalten wie ein moderner Hühnerschlachtbetrieb mit einer Kapazität von 100'000 Hühnern pro Tag. Dass da etwas nicht stimmt, zeigt die aktuelle Situation.

Das Lebensmittelgesetz müsste gesundheitliche Risiken minimieren. Tatsächlich werden Risiken durch die zentralisierte Schmierinfektion maximiert. In den unreinen Zonen der Schlachtbetriebe, dort, wo die Tiere getötet werden, ist gegenwärtig jedes dritte Poulet mit Antibiotika-resistenten Keimen verseucht. Nach der Verarbeitung in dem sterilen Hochsicherheitstrakt sind drei von vier Poulets verseucht.

Die Küken und Bruteier kommen bereits verseucht von einem schottischen Monopol-Konzern. Sind es also überhaupt Schweizer Poulets?

Das Verbot von Antibiotika wird im Tierfutter umgangen; einerseits wird prophylaktisch Antibiotika-ähnliche Kokzidiostatika standardmässig beigemischt, andererseits wird auf breiter Basis Antibiotika vorbeugend in den meisten Einzelfällen verschrieben. Sind diese Poulets also unbedenklich? Nein.

Die Frage ist, was sollen wir tun, wenn wir durch solche monströsen Multiplikationen von multiresistenten Superkeimen in das Vor-Antibiotika-Zeitalter zurückfallen, Tuberkulose, Pest & Co. zurückkehren und eine einfache Zahnfleischentzündung wieder tödlich sein darf.

Während diese lebenswichtige Frage unbeantwortet bleibt, versucht das Bundesamt für Gesundheit weiterhin, den Salzgehalt in Schweizer Restaurantküchen zu reduzieren, während die kantonalen Labors defekte Kühlschrankdichtungen in Restaurants aufspüren.

Romeo Brodmann / GastroJournal


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