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18.02.2015

Deutschland bleibt "Süsswaren-Billigland"

Warenkorb in der Schweiz wesentlich teurer

Die Internationale Süsswarenmesse ISM findet traditionell Ende Januar in den Kölner Messehallen statt. In diesem Jahr war es die 45. Auflage der weltweit grössten und wichtigsten Messe für Süsswaren und Knabberartikel. Die Süsswarenpreise in Europa sind unterschiedlich hoch.

Der Bundesverband der Deutschen Süsswarenindustrie blickt für die Branche auf ein durchwachsenes Jahr 2014 zurück. Das Exportgeschäft blieb der Wachstumsmotor der deutschen Süsswarenindustrie, während im gesättigten Inlandsmarkt nur ein leichtes Umsatzplus erzielt werden konnte.

Im nunmehr 40. Jahr konnte die deutsche Süsswarenindustrie ihren Titel als Exportweltmeister verteidigen. Insgesamt wurden schätzungsweise 1.95 Millionen Tonnen Süsswaren und Knabberartikel exportiert. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 6.2 Prozent.

Über 80 Prozent aller Süsswarenausfuhren werden in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union geliefert. Knapp 20 Prozent der Exporte gehen in Drittländer außerhalb der EU, allen voran in die USA, die Schweiz, nach Russland und Australien. Der Exportumsatz stieg im Jahr 2014 um 8.8 Prozent und lag bei rund 6.87 Milliarden Euro.

Das Inlandsangebot (Produktion plus Einfuhr minus Ausfuhr) ging im Jahr 2014 leicht zurück. Der Absatz in Deutschland sank mengenmässig um 0.4 Prozent auf knapp 2.61 Millionen Tonnen, während der Inlandsumsatz im gleichen Zeitraum um schätzungsweise 1.3 Prozent auf rund 9.43 Milliarden Euro stieg.

Die Hersteller sahen sich im vergangenen Jahr mit stark gestiegenen Rohstoffpreisen bei Kakao, Kakaobutter, Haselnüssen und Mandeln konfrontiert. Grund hierfür waren Ernteausfälle oder Ernterückgänge und die deutlich gewachsene globale Nachfrage. Auch die Umstellung auf die neue Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) war vor allem für mittelständische Unternehmen ein Kraftakt, so Branchenvertreter. Dennoch können sich die Verbraucher in Deutschland, wie schon die Jahre zuvor, über die günstigsten Süsswarenpreise in ganz Europa freuen.

Das Marktforschungsinstitut Nielsen hatte im Herbst 2014 im Auftrag des internationalen Süsswarenhandelsverbands in 20 europäischen Ländern die Preise für einen identischen "Süsswarenkorb" erhoben.

Während die Konsumenten in Deutschland 23.65 Euro für den Süsswarenkorb – bestehend aus 17 Markenprodukten (sechs Schokoladenprodukte, fünf Zuckerwaren, drei Süssgebäckprodukte und drei salzige Snacks) – bezahlen mussten, waren es in Norwegen mit 50.05 Euro mehr als das Doppelte und im zweitteuersten Land Schweiz kostete der Süsswarenkorb 39.72 Euro (zum damaligen Eurokurs von 1.20). In der Rangliste der teuersten Länder folgen Dänemark mit 35.62 Euro und Schweden mit 33.75 Euro.

Rüdiger Lobitz / aid


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