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23.02.2016

Europäische Quellmärkte brechen ein

Gäste aus Asien und Amerika verhindern Schlimmeres

Die Hotellerie in der Schweiz registrierte 2015 insgesamt 35.6 Millionen Logiernächte. Dies entspricht gegenüber dem Jahr 2014 einem Rückgang um 0.8 Prozent (-305'000 Logiernächte). Das vergangene Jahr war von der Aufhebung des Mindestkurses des Frankens zum Euro geprägt. Diese Massnahme hat die ausländische und insbesondere die europäische Nachfrage beeinflusst. Besonders unter die Räder kamen einmal mehr Graubünden, das Wallis und das Tessin.

Die Schweizer Gäste generierten 16.1 Millionen Logiernächte. Damit blieb die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr stabil (+0.2% / +26'000 Logiernächte). Bei den ausländischen Gästen wurden 19.6 Millionen Logiernächte und damit ein Rückgang von 1.7 Prozent verzeichnet. Dies geht aus den definitiven Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Bei den Besuchern aus Europa resultierte ein gewaltiges Minus von 1.2 Millionen Logiernächten (-9.3%). Die europäische Nachfrage generierte 2015 insgesamt 11.8 Millionen Logiernächte, so wenig wie seit 1958 nicht mehr. Deutschland verbuchte mit einem starken Minus von 541'000 Logiernächten (-12.3%) die deutlichste absolute Abnahme aller Herkunftsländer. Deutlich zurückgegangen ist auch die Nachfrage aus den Niederlanden (-98'000 Logiernächte / -14.4%), Frankreich (-83'000 / -6.2%), Italien (-77'000 / -7.6%) und Belgien (-59'000 / -9.5%).

Auch Russland wies ein deutliches Minus auf (-164'000 Logiernächte / -30.7%). Die Wirtschaftslage des Landes könnte ein Grund für diesen Rückgang sein. Auch die Nachfrage aus dem Vereinigten Königreich war rückläufig (-27'000 / -1.6%).

Die Besucher aus dem asiatischen Kontinent, deren Zahl seit 2009 stark zunimmt, erreichten mit 744'000 zusätzlichen Logiernächten (+18.6%) einen neuen Höchststand und überschritten damit erstmals die Schwelle von 4 Millionen Logiernächten. Am stärksten war das absolute Wachstum bei den Gästen aus China (ohne Hongkong) mit einem Plus von 344'000 Logiernächten (+33.3%). Es folgen die Golfstaaten (+159'000 Einheiten / +20.6%), Indien (+107'000 / +22%) und die Republik Korea (+54'000 / +20.5%). Bei den Gästen aus Japan wurden hingegen 45'000 Logiernächte weniger (-10.3%) registriert.

Die Nachfrage aus dem amerikanischen Kontinent erhöhte sich um 4.7 Prozent (+109'000 Logiernächte). Bei den Ländern dieses Kontinents verbuchten die Vereinigten Staaten ein Plus von 94'000 Einheiten (+5.7%). Die beiden Kontinente Afrika (+21'000 / +7.5%) und Ozeanien (+11'000 / +3.4%) verzeichneten ebenfalls mehr Logiernächte.

Unterschiedliche Entwicklung

Sieben der vierzehn Tourismusregionen registrierten ein Minus. Graubünden musste den stärksten absoluten Rückgang hinnehmen (-335'000 / -6.6%). Es folgen das Wallis (-149'000 / -3.8%), das Tessin (-133'000 / -5.7%) und die Ostschweiz (-93'000 / -4.7%).

Die städtischen Gebiete legten hingegen zu, allen voran die Region Zürich mit einem Plus von 208'000 Logiernächten (+3.9%). Ebenfalls positive Ergebnisse wiesen die Region Basel (+22'000 Logiernächte / +1.5 %), Genf (+13'000 / +0,5%), die Region Luzern (+152'000 / +4,4%) und das Berner Oberland (+38'000 / +1.0%) auf.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag 2015 bei 2.0 Nächten, gegenüber 2.1 Nächten im Jahr 2014. Die Schweizer Gäste übernachteten im Durchschnitt 2.0 Nächte, bei den ausländischen Gästen waren es 2.1 Nächte. Nach Tourismusregionen betrachtet verzeichnete Graubünden mit 2.8 Nächten die längste Aufenthaltsdauer, gefolgt vom Wallis mit 2.4 Nächten. Am wenigsten lang verweilten die Gäste mit 1.6 Nächten in der Region Freiburg.

Die Nettozimmerauslastung belief sich im Jahr 2015 auf 51.5 Prozent (2014 waren es 52%). Unter den Tourismusregionen wies Genf mit 64.6 Prozent die stärkste Auslastung auf. Es folgt die Region Zürich mit einer Auslastung von 63.3 Prozent. Die geringste Auslastung verbuchte die Ostschweiz mit 37.3 Prozent.


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