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07.04.2016

Sagen wir ja zu "Bio" ohne zu wissen weshalb?

Weshalb sich Konsumenten für Bio-Produkte entscheiden

Eine Umfrage von Bookatable zeigt: Gäste schätzen Bio-Qualität, wissen aber oft nicht, was dies eigentlich bedeutet. Verbraucher entscheiden sich vor allem der Umwelt zuliebe für "Bio". Die Hoffnung auf eine bessere Qualität und das Gewissen spielen ebenfalls eine Rolle.

Food-Trends gibt es viele, doch einer zieht sich bereits seit Jahren durch die Lebensmittel-Branche: Das "Bio-Label". Konsumenten achten mehr und mehr darauf, was Sie essen und woher diese Lebensmittel stammen. Der Online-Reservationsservice Bookatable wollte herausfinden, warum sich Verbraucher eigentlich für Bio-Produkte entscheiden und ob Sie überhaupt wissen was "Bio" bedeutet. Hierzu wurden 550 Restaurantgäste aus dem deutschsprachigen Raum befragt.

Obwohl inzwischen selbst Discounter wie Aldi und Lidl eigene Bio-Produktreihen führen, sagten ein Viertel der Befragten, dass sie diese Produkte generell nicht kaufen und auch im Restaurant keinen Wert auf diese Qualität legen. Fast die Hälfte entscheidet sich jedoch dafür aufgrund der besseren Qualität und der positiven Auswirkung auf die Umwelt durch die biodynamische Vieh- und Landwirtschaft. Interessanterweise herrscht unter Verbrauchern jedoch eine grosse Unsicherheit, was das Bio-Siegel überhaupt bedeutet.

Wieso sollte man sich überhaupt für Bio-Produkte entscheiden? 45 Prozent der befragten Verbraucher sind sich einig, dass sie es vor allem der Umwelt zuliebe tun. Darüber hinaus sind ebenfalls 44 Prozent von der höheren Qualität überzeugt, basierend auf strengeren Auflagen bei der Bewirtschaftung und Verarbeitung. Aufgrund ihres reinen Gewissens greifen lediglich 17 Prozent der Befragten zu Bio-Lebensmitteln.

Durch die Vielzahl an Bio-Siegeln stehen Verbraucher allerdings vor einem Problem: Mangelnde Transparenz. Danach befragt, welche Voraussetzungen alle Bio-Produkte erfüllen müssen, waren viele Gäste unsicher. Immerhin 79 Prozent wussten, dass das EG-Siegel nicht die strengsten Auflagen erfüllt, sondern Demeter oder Bioland als hochwertigere Alternativen gelten.

Bei den Details hakt es aber noch. Beispielsweise glaubt nur ein Drittel der Befragten (34 Prozent), dass Eier aus biologischer Erzeugung auch automatisch Freilandhaltung bedeuten, obwohl das für alle Bio-Eier gilt. 74 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die herstellenden Höfe ausschliesslich nach biologischen Richtlinien wirtschaften dürfen. Dies muss allerdings nicht zwingend der Fall sein. Gerade das EG-Siegel erlaubt auch eine nur teilweise Umstellung des Hofs mit paralleler konventioneller Bewirtschaftung. Das Tierfutter muss ebenfalls nicht vollständig biologisch sein, obwohl 35 Prozent der Befragten dies glauben. Dass es hingegen frei von Antibiotika und künstlichen Zusatzstoffen sein muss, stimmt, was auch 65 Prozent der Befragten wissen.

Das Thema Gentechnik ging in den vergangenen Jahren immer wieder durch die Medien. Die vielen Diskussionen sind oftmals undurchsichtig: Was ist hierzulande eigentlich gesetzlich vorgeschrieben und was nicht? 35 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Gentechnik bei Bio-Produkten erlaubt ist. 60 Prozent denken sogar, dass die Bestrahlung der Lebensmittel zur Haltbarmachung und Entkeimung zugelassen ist. In beiden Fällen ein Trugschluss.


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