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12.05.2016

Positive, aber langsame Entwicklung

Nachhaltigkeit in der Hotellerie

Hotelleriesuisse publiziert seinen zweiten Monitoringbericht zur Nachhaltigkeit in der Hotellerie. Dieser zeigt auf, wie sich Nachhaltigkeitsaspekte in den drei Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt haben und wo die Hotellerie seit dem ersten Monitoring heute steht. Des Weiteren befasst sich der Bericht mit den aktuellen Themen Food Waste und Barrierefreiheit.

Fortschreitende Globalisierung, Frankenstärke, Klimawandel, künftige Energieversorgung, strukturelle Defizite, hoher Wettbewerbs- und Konkurrenzdruck und neue Gästebedürfnisse – die Herausforderungen der Hotellerie sind vielfältig und betreffen alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen: Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.

Das zweite Monitoring, das Hotelleriesuisse in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Beratungsbüro Infras erarbeitet hat, zeigt, wo die Hotellerie heute steht. Die Entwicklung in Richtung mehr Nachhaltigkeit, die schon im ersten Berichtsjahr 2014 erkennbar war, wird bestätigt, schreitet aber langsam voran.

Dimension Umwelt

Bezüglich Umwelt sind in der Hotellerie mehrheitlich positive Trends erkennbar. Die Klima- und Energiekennzahlen zeugen von mehr Effizienz und geringerem Einsatz von fossilen Energien. Massnahmen zur ökologischen Beschaffung und zur ökologischen Mobilität werden von den Hoteliers ergriffen und tragen dazu bei, dass die Umweltbelastungen insgesamt reduziert wurden. Es zeigt sich, dass Effizienzsteigerungen im gut ausgelasteten Betrieb leichter zu erreichen sind als in einem Betrieb mit schwacher Auslastung.

Dimension Wirtschaft

Konjunkturelle Schwankungen und Rahmenbedingungen wie die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative und die Aufhebung des Euro-Mindestkurses stellen die Hotellerie vor grosse Herausforderungen in der Gestaltung ihrer Angebotsstruktur.

Dimension Gesellschaft

Als wichtige Arbeitgeberin vor allem in den Tourismusregionen sind für die Hotellerie gute Arbeitsbedingungen eine Voraussetzung, um langfristige Beziehungen zu den Mitarbeitenden aufzubauen und damit eine hohe Qualität der Leistungen sicherzustellen. Eine positive Entwicklung ist bei den Löhnen, dem Ausbildungsniveau und den Weiterbildungsaktivitäten seit 2008 auszumachen.

Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensführung

Vielen Gästen sind die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Reise zunehmend wichtiger. Als Qualitätsmerkmal etabliert, kann die Nachhaltigkeit durch Gäste auch honoriert werden. Unternehmensführung und die Verbindung von Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit gewinnen so immer mehr an Bedeutung. Dennoch sind es nur einzelne Betriebe, die Nachhaltigkeit umfassend und systematisch in ihre Geschäftstätigkeit integrieren. In Nischenbereichen ist aber ein Trend zu mehr Nachhaltigkeitsleistungen zu erkennen.

Schlüsselthemen Food Waste und Barrierefreiheit
12 Prozent der Lebensmittelabfälle in der Schweiz – das sind rund 260'000 Tonnen – fallen in der Food-Service-Branche an, zu der auch die Hotelgastronomie zählt. Die Hotellerie ist sich der Problematik zunehmend bewusst. Eine Reduktion bringt für die Branche deutliche Spareffekte und lohnt sich schon deshalb für jeden einzelnen Betrieb. Zur Unterstützung seiner Mitglieder hat Hotelleriesuisse gemeinsam mit der Organisation United Against Waste den Leitfaden für die Hotellerie "Lebensmittelabfall vermeiden" erarbeitet, der Betrieben konkrete, sofort umsetzbare Massnahmen aufzeigt.

1.2 Millionen Menschen mit Einschränkungen und 1.5 Millionen Menschen im Alter über 65 Jahren leben in der Schweiz. Dieses grosse Potenzial könnte laut Bericht noch besser genutzt werden. Dazu braucht es mehr Kommunikation und Information für den Gast über das effektive Angebot an Barrierefreiheit in den Betrieben.


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