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18.05.2017

Das Schweizer Gastgewerbe traf sich in Schaffhausen

126. ordentliche Delegiertenversammlung von GastroSuisse

Am 16. Mai trafen sich über 230 Gastronomen und Hoteliers in Schaffhausen zur 126. ordentlichen Delegiertenversammlung von GastroSuisse. Angesichts des herrschenden Einkaufs- und Gastronomietourismus konnte der Tagungsort mit seiner Grenzlage passender kaum sein. Die Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit der Branche und der Kampf für bessere Rahmenbedingungen sowie Anpassungen der Verbandsstatuten standen inhaltlich im Zentrum der alljährlich grössten Tagung der nationalen Branchenorganisation für Hotellerie und Restauration.

Schaffhausen bereitete dem Schweizer Gastgewerbe einen sehr würdigen Empfang. Kantonsratspräsident Thomas Hauser, Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel und Stadtpräsident Peter Neukomm erwiesen den GastroSuisse-Delegierten ihre Ehre. Die Repräsentanten von Stadt und Kanton unterstrichen in ihren Grussbotschaften allesamt die grosse Bedeutung des Gastgewerbes für die Wirtschaft und für die Bevölkerung.

Visitenkarte der Region

Rosmarie Widmer Gysel, Regierungspräsidentin und Vorsteherin des Finanzdepartements des Kantons Schaffhausen, betonte in ihrer Festansprache im Rahmen des Gala-Abends die Wichtigkeit des Dialogs zwischen Wirtschaft, Verbänden und Politik vor allem in Zeiten, in denen sich das Gastgewerbe vielfältigen Herausforderungen gegenüber sehe. Sie nannte etwa die ungünstigen Wechselkursverhältnisse und damit verbunden einen zunehmenden «Gastro-Tourismus», Druck auf Margen und Umsätze sowie auch Unwägbarkeiten in der Schweizer Politik.

Wie schwierig sich die wirtschaftliche Situation für viele Gastronomiebetriebe und Hotels trotz Bevölkerungswachstum und passabler Konjunktur weiterhin gestalte, sei auch in Schaffhausen spürbar. Wenn viele Betriebe nur knapp rentierten und ums Überleben kämpfen müssten, dann zeige dies zudem auch, wie schwierig der Beruf als Wirt sei, führte die Regierungspräsidentin an. Diese Entwicklung bereite ihr umso mehr Sorgen, als ein gut aufgestelltes, gesundes und lebendiges Gastgewerbe ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft sei.

Rosmarie Widmer Gysel unterstrich die Bedeutung des Gastgewerbes als Standortfaktor, für welchen auch das kulturelle Angebot eine entscheidende Rolle spiele. «Freundliche und professionelle Gastgeber in Hotels, Restaurants und Bars sind die Visitenkarte einer Region», betonte sie und dankte den Gastgebern für ihren unverzichtbaren Beitrag. Sie schloss mit einem Zitat von Honoré de Balzac und leitete davon die Notwendigkeit für das Gastgewerbe ab, nebst dem hohen persönlichen Einsatz immer auch bereit zu sein, das Herzblut für neue Ideen, Konzepte – und vor allem für die Gäste herzugeben.

Globale Entwicklungen lokal veredeln

«Das Gastgewerbe gehört zum Rückgrat der Wirtschaft und ist eine Schlüsselbranche im Tourismusland Schweiz», führte der Präsident von GastroSuisse, Casimir Platzer, in seiner Ansprache vor den Delegierten, Partnern und Gästen aus. Dabei sei es eine Tatsache, dass das Gastgewerbe als einzige Exportbranche seine Leistungen nicht auslagern könne und dem Preisdruck somit in besonderem Masse ausgesetzt sei. Der Kampf für gleich lange Spiesse sei deshalb ein permanenter und in Zeiten der Initiative «Stopp der Hochpreisinsel – für faire Preise» besonders aktuell. Doch es gäbe auch Lichtblicke, so der GastroSuissePräsident: «Selbst wenn für 2017 keine grossen Wachstumsimpulse zu erwarten sind, könnte die Talsohle durchschritten sein.»

Mit Blick in die Zukunft rief er die Branche auf, die Stärken künftig noch konsequenter zu bündeln. «Wenn wir den Fortschritt als Motor nutzen, globale Entwicklungen lokal veredeln, Tradition als Alleinstellungsmerkmal verwenden und mittels Gastfreundschaft die Kundenbindung fördern, so werden wir die Erfolgsgeschichte der Schweizer Hotellerie- und Gastro-Branche weiter fortschreiben», schloss Casimir Platzer überzeugt.

Wichtige Entscheide

Die GastroSuisse-Delegierten fassten in Schaffhausen wichtige Beschlüsse. Ein besonders wichtiges Traktandum betraf verschiedene Statutenänderungen des Verbandes. Diese wurden in langer und sorgfältiger Vorbereitung in den dafür zuständigen Gremien erarbeitet. Hauptziel war es, dank eines schlankeren Regelwerks künftig flexibler und schneller auf Änderungen reagieren zu können.

Mit der Genehmigung der neuen Statuten sagten die Delegierten Ja zu einer soliden Basis, die eine in die Zukunft gerichtete Weiterentwicklung des Verbandes ermöglicht. Die GastroSuisse-Delegierten nahmen in Schaffhausen zudem den Jahresbericht 2016 ab, genehmigten die Verbands- und die Konzernrechnung 2016 und legten die Mitgliederbeiträge für 2018 fest.

Die 126. GastroSuisse-Delegiertenversammlung, die auf dem Gelände des KSS Freizeitparks Schaffhausen stattfand, klang mit einem festlichen Gala-Abend aus. Am Folgetag lud die Gastgebersektion GastroSchaffhausen zur Schifffahrt auf dem Rhein ein. Die Delegierten und Gäste nutzten ihren Aufenthalt auch dazu, die schöne mittelalterliche Stadt Schaffhausen zu entdecken.

Das Schweizer Gastgewerbe ist mit seinen über 29’000 Hotellerie- und Restaurationsbetrieben ein wichtiger Wirtschaftsmotor und gehört zu den grössten Arbeitgebern des Landes. GastroSuisse, organisiert in 26 Kantonalverbänden und vier Fachgruppen, setzt sich als nationaler Verband für Hotellerie und Restauration seit mehr als 125 Jahren für die Interessen der Branche ein.

Dossier: Verband
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=6057


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