Wirteverband Basel-Stadt

Big & Beautiful: Überstunden und Trinkgelder steuerfrei!

Unser System setzt falsche Anreize

Keine Sorge, ich hebe nicht zu einem Loblied über das «grosse, schöne Gesetz» von Trump an! Wobei es schon beindruckend ist, wie der US-Präsident diese Monstervorlage durch den Kongress und das Repräsentantenhaus brachte.

Gerne weise ich auf einen Teil des Beschlusses hin, der mir gut gefällt: Für Personen mit einem Jahreseinkommen von weniger als 150'000 Dollar werden Trinkgelder und Überstunden steuerfrei! Während das erste sowieso eine Selbstverständlichkeit sein sollte, finde ich es richtig, dass Leute, die besonders viel arbeiten, dafür belohnt werden. Oder wenigstens nicht bestraft.

Wie ist die Realität in der Schweiz? Unser Steuersystem setzt falsche Anreize: Wer beispielsweise freiwillig nur 80% arbeitet, kommt in eine wesentlich tiefere Progression. In manchen Fällen gibt es dann sogar noch Krankenkassensubventionen und günstigere Kita-Tarife.

Leistungsbereitschaft belohnen

Wieso soll jemand, der 100% arbeitet und vielleicht sogar noch Überstunden leistet, nach Steuern netto pro Stunde weniger verdienen, als jemand, der es gemütlich nimmt, um beispielsweise einem Hobby zu frönen? Eine steile Progression bestraft alle, die etwas mehr leisten möchten. Und Müssiggang wird steuerlich honoriert.

Ein paar Gedankenspiele: Wie wäre es, wenn Leute, die freiwillig weniger arbeiten, nach ihrer eigentlichen Leistungsfähigkeit besteuert würden? Wieso befreien wir Überstunden nicht von den Steuern? Und sogar von den Sozialversicherungen! Wie wäre es mit einer Flat Tax? Oder wenigsten einer weniger steilen Progression?

Der Arbeitskräftemangel würde gelindert, weil viele Menschen wieder mehr arbeiten würden. Leistung soll und muss sich lohnen!

Maurus Ebneter
Präsident Wirteverband Basel-Stadt

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