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03.12.2025
Stigmatisierende Anti-Alkohol-Doktrin
Widerstand gegen umstrittene Kampagne der WHO wächst
Eine breite Allianz aus den Bereichen Gastronomie, Produktion und Handel wehrt sich gegen die pauschale Stigmatisierung des Konsums von Bier, Wein und Spirituosen durch eine Anti-Alkohol-Kampagne der Weltgesundheitsorganisation und setzt sich für Eigenverantwortung, bewussten Genuss und unser Kulturgut ein.
Aktuell wird heute die Debatte zu Alkohol und Gesundheit so emotional und polemisch geführt wie nie zuvor. Dahinter steckt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Europa, die mit einer Anti-Alkohol-Kampagne und neuen Trinkempfehlungen eine stigmatisierende Alkoholpolitik vorantreibt und mit gezielt gestreuten Schlagzeilen die Kontroverse anheizt.
Studie von Abstinenzlern mit methodischen Mängeln und selektiver Datenauswahl
Im Rahmen der Kampagne «No Safe Level» propagiert die WHO, dass es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge an Alkoholkonsum gibt. Dabei stützt sich die WHO auf eine methodisch umstrittene Meta-Analyse aus dem Jahr 2023, die Erkenntnisse zu positiven Effekten moderaten Alkoholkonsums in Frage stellt.
Neben der selektive Datenauswahl wird kritisiert, dass komplexe Zusammenhänge zwischen Konsummustern, sozialen Faktoren und Gesundheit zu stark vereinfacht würden. Die Studienautoren um den WHO-Berater Tim Stockwell gelten als dezidierte Gegner des Alkoholkonsums und stehen der Abstinenzbewegung nahe.
In der Folge publizierte das Blaue Kreuz im Februar 2025 ihre neuen Empfehlungen zum Alkoholkonsum – das «gesündeste Leben ist alkoholfrei». Die Organisation bezieht sich dabei ebenfalls auf die fragwürdige WHO-Doktrin.
Auf der anderen Seite steht dem Standpunkt der WHO eine Vielzahl von Studien gegenüber, die in den vergangenen Jahren die positive Wirkung von moderatem Weinkonsum belegt haben.
Gesellschaftlicher Trend: Die Schweiz trinkt weniger Alkohol
Der Konsumrückgang alkoholischer Getränke stellt einen gesellschaftlichen Trend dar, der sich seit über 20 Jahren beobachten lässt. «Noch nie wurde in der Schweiz so wenig getrunken. Vor zwanzig Jahren betrug der Pro-Kopf-Konsum 10.6 Liter reiner Alkohol, heute sind es mit 7.6 Litern 30% weniger», hält der Weinhändler Philipp Schwander fest. Dabei hat sich der Weinkonsum am meisten reduziert.
Dass fünf Prozent der Bevölkerung zu Alkoholismus neigen, dürfe nicht schöngeredet werden. Es sei zu respektieren, wenn Menschen aus guten Gründen auf Alkohol verzichten. «Dennoch sind Wein, Bier und Spirituosen ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur und Gesellschaft», so Schwander.
Motion fordert Marschhalt bei Übernahme von WHO-Alkoholempfehlungen
Die Ende September eingereichte Motion «Marschhalt bei neuen Empfehlungen zum mässigen Alkoholkonsum» von Mitte-Ständerat Benedikt Würth und parteiübergreifend 20 Mitunterzeichnern fordert den Bundesrat auf, die Verabschiedung neuer Richtlinien zum mässigen Alkoholkonsum zurückzustellen und die Ergebnisse der laufenden UNATI-Studie miteinzubeziehen sowie vor einer Verabschiedung neuer Richtlinien betroffenen Kreise einzubinden.
Würth begründet seinen Vorstoss mit der laufenden UNATI-Studie, die als wissenschaftlicher Goldstandard gilt und klare Aussagen zum Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Gesundheit liefern soll.
«Solange deren Ergebnisse nicht vorliegen, ist eine vorschnelle Übernahme der WHO-Position, dass es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge Alkohol gibt, wissenschaftlich nicht haltbar», ist der Ständerat überzeugt.
Jüngere internationale Studien zeigten vielmehr ein differenzierteres Bild, in dem moderater Konsum teils mit gesundheitlichen Vorteilen, teils mit Risiken verbunden sein könne. Daher sollten neue nationale Empfehlungen erst nach Abschluss der UNATI-Studie erfolgen, um Verunsicherung zu vermeiden und auf verlässliche Erkenntnisse zu bauen.
Mit der ablehnenden Haltung des Bundesrats auf seine Motion gibt sich Würth nicht zufrieden: «Der Bundesrat vermeidet eine klare, wissenschaftlich fundierte Stellungnahme zur WHO-Behauptung, es gebe keine gesundheitlich sichere Menge Alkohol. Das zeigt, dass ein Marschhalt nun zwingend ist.»
Widerstand gegen die WHO-Doktrin und deren unreflektierte Übernahme
Gegen das gezielte Anti-Alkohol-Lobbying der WHO Europa, das die Schweizer Genusskultur von Alkohol, die Freude und Faszination am Wein, Spirituosen und Bier in der Schweiz stigmatisiert und bedroht, formiert sich Widerstand: Die Allianz «Gaudium Suisse – Genuss mit Haltung» setzt sich gegen diese pauschale Bevormundung und für die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung des Genusses in der Schweiz ein.
Hinter der Initiative stehen GastroSuisse, der Schweizer Brauerei-Verband, Spiritsuisse, AOP-IGP Schweiz und Philipp Schwander sowie weitere Persönlichkeiten. «Gaudium Suisse» setzt sich zum Ziel, das kulinarische Erbe und die gesellschaftliche Vielfalt zu schützen und die Eigenverantwortung zu stärken, anstatt den gepflegten Genuss zu bevormunden und die Lebensqualität einzuschränken.
«Genuss ist Teil unserer Gastfreundschaft – er braucht Offenheit, nicht Verbote», sagt Beat Imhof, Präsident von GastroSuisse. Entsprechend klar fällt die Botschaft von Gaudium Suisse aus: Wein, Bier und Spirituosen sind Genuss und Kultur zugleich – Teil der Lebensqualität und der Geselligkeit, sie ehren das kulinarische Erbe und das einheimische Schaffen.
- Alkohol-Richtlinien: Ständerat Würth fordert Marschhalt
- Prävention: Bitte mehr gesunden Menschenverstand!
- Unzulässig: WHO und EU machen Alkoholgenuss schlecht
Dem extremen Standpunkt der WHO steht eine Vielzahl von Studien gegenüber, die eine positive Wirkung von moderatem Alkoholkonsum belegt haben. Schweiz Tourismus
Dossiers: Alkoholkonsum | Verbotswahn
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