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12.01.2010
Berliner, Krapfen und Donuts
Kein närrisches Treiben ohne Fettgebackenes
Zu Karneval, Fasching oder Fasnacht ist fettreiches Gebäck sehr beliebt. Der Brauch, an Weiberfastnacht Schmalz- und Fettgebäck wie Berliner oder Krapfen zuzubereiten, geht bis ins Mittelalter zurück.
"Besonders im alemannischen Raum ist der Weiberdonnerstag auch als 'fetter Donnerstag' bekannt. Um sich auf die närrischen Tage vorzubereiten, wurden an dem allgemeinen Back- und Schlachttag fettreiche Speisen aus Hefeteig hergestellt", so Gabriele Kaufmann, Wissenschaftsredakteurin für Lebensmittelkunde beim aid infodienst aus Bonn.
Die Siedegebäcke stehen als Fastnachtsimbiss in vielen Regionen hoch im Kurs. Je nach Landstrich geniessen Narren Berliner Ballen (Ruhrgebiet), Pfannkuchen (Ostdeutschland), Krapfen (Franken, Südtirol), Fasnetsküchle (alemannischer Raum) oder Kräppel (Hessen, Westthüringen) und meinen damit die in heissem Fett ausgebackenen, faustgrossen Hefeballen.
"In früheren Zeiten wollte man mit dem Verzehr der typischen Fettgebäcke an den närrischen Tagen noch einmal richtig geniessen und die Vorräte aufbrauchen, da in der Fastenzeit bewusst auf Fleisch, Fett und Süsses verzichtet wurde", weiss Kaufmann.
In den meisten Karnevals- und Fastnachtshochburgen füllt man die Leckerei traditionell mit Konfitüre oder Pflaumenmus, in Schwaben und Franken mit Hagebuttenmark. Ebenso ist das mit Zuckerguss und Puderzucker überzogene Gebäck mit Obst, zum Beispiel als Apfel-Krapfen, gefragt.
"Die Bezeichnung 'Krapfen' ist aber nicht überall als Synonym für 'Berliner' gebräuchlich. Regional bedingt, werden rheinische Krapfen nicht aus Hefeteig, sondern aus einem Brandteig mit Rosinen hergestellt", so Kaufmann. Weitere begehrte Siedegebäcke in der fünften Jahreszeit sind Muzen oder Muzenmandeln aus Mürbeteig, Donuts aus Rührteig und Quarkballen aus Quarkteig.
Autorin: Ira Schneider / aid
Dossier: Nahrungsmittel
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