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09.05.2016

Superwachstum für "Superfood"

Quinoa, Buchweizen und Chia boomen

"Superfoods" werden häufig als Antwort auf unsere gesundheitlichen Sorgen vermarktet und die Beliebtheit der sogenannten "Wunder-Lebensmittel" scheint nicht abzunehmen. Laut einer neuen Untersuchung stieg die Anzahl der eingeführten Lebensmittel- und Getränkeprodukte, die als Superfood, Superfruit oder Supergrain bezeichnet werden, im Zeitraum von 2011 bis 2015 weltweit um 202 Prozent. Allein im Jahr 2015 nahm die Anzahl um 36 Prozent zu.

Die Untersuchung von Mintel ergab des Weiteren, dass die USA im Jahr 2015 die meisten "Superfoods" und "Superdrinks" (30%) einführten, gefolgt von Australien (10%), Deutschland (7%), Grossbritannien (6%) und Kanada (6%).

Der rasante Anstieg von Markteinführungen ist ein Ergebnis der starken Verbrauchernachfrage nach nährstoffreichen Lebensmitteln. Heutzutage stimmen mehr als sieben von zehn Verbrauchern in Deutschland (71%), Frankreich (72%), Italien (73%) und Spanien (72%) der Aussage zu, dass die gesundheitsfördernden Eigenschaften natürlicher Lebensmittel, wie beispielsweise Obst und Gemüse, dem künstlichen Nährwert funktionaler Lebensmittel vorzuziehen sind.

Darüber hinaus macht die Untersuchung deutlich, dass sich der Verkaufsschlager "Superfood" über den Bereich der Lebensmittel- und Getränkeprodukte hinaus ausbreitet. Zwar fielen 43% der Produkte, die zwischen dem Jahr 2011 und dem Jahr 2015 mit der Produktbeschreibung "Superfood", "Superfruit" oder "Supergrain" eingeführt wurden, in die Lebensmittelkategorie und 11% in die Getränkekategorie, doch waren auch drei von zehn neuen Produkten (30%) im Bereich Schönheitspflege, 12% im Bereich Gesundheit und Hygiene und 4% im Bereich Haustiernahrung angesiedelt.

Insbesondere der Trend zu einer weizenfreien Ernährung führt zu einer steigenden Anzahl an Produkten, die Urgetreidesorten enthalten – auch "Supergrains" genannt. Schon seit einigen Jahren sind Quinoa und Buchweizen in vielen Haushalten anzutreffen; Chia verzeichnet jedoch den grössten Anstieg in der Verwendung.

Von 2014 bis 2015 nahm der Anteil der auf den Markt gebrachten Lebensmittel- und Getränkeprodukte, die Chia enthalten, um 70% zu, während der Anteil von Lebensmittel- und Getränkeprodukten, die Zwerghirse enthalten, um 31% stieg. Derweil wuchs der Anteil von Lebensmittel- und Getränkeprodukten, die Quinoa enthalten, um 27%.

"Der Wunsch nach gesünderen, unverarbeiteten Alternativen zu Weizen hat die Wiederentdeckung von Urgetreidesorten beflügelt. Das Nährstoffprofil und traditionsreiche Erbe von Urgetreide bietet eine Alternative zu Weizen und sorgt für neue Geschmacksrichtungen sowie Texturen. Das ist eine ideale Möglichkeit für Produkte ohne künstliche Zusatzstoffe, auf ihre gesundheitliche Relevanz zu verweisen", sagt Stephanie Mattucci, Global Food Science Analystin bei Mintel.

Hülsenfrüchte und "Super Seeds"

Zwar stand Urgetreide im vergangenen Jahr im Rampenlicht, doch auch Hülsenfrüchte treten immer mehr aus dem Schatten. In den letzten beiden Jahren nahm der Anteil der auf den Markt gebrachten Lebensmittel- und Getränkeprodukte, die grüne Schälerbsen enthalten, um 126% zu, während der Anteil von Lebensmittel- und Getränkeprodukten, die rote Linsen enthalten, um 62% stieg und der Anteil von Lebensmittel und Getränken, die gelbe Schälerbsen enthalten, um 21% zunahm.

"Hülsenfrüchte können Lebensmittel- und Getränkeprodukte mit einer Reihe natürlicher, gesundheitsfördernder Eigenschaften bereichern. Ausserdem sind Hülsenfrüchte gesund; sie sind Grundnahrungsmittel in vielen internationalen Küchen und bieten Herstellern die Möglichkeit, Verbrauchern auf der Suche nach kulinarischer Exotik anzusprechen", fügt Mattucci an.

Laut der Mintel-Untersuchung verzeichnen "Super Seeds" ebenfalls einen Aufwärtstrend. In den letzten beiden Jahren stieg der Anteil der auf den Markt gebrachten Lebensmittel, die Kürbiskerne enthalten, um 27%, während der Anteil von Lebensmitteln, die Sonnenblumenkerne enthalten, um 22% zunahm.

"Einige Samen, darunter Kürbiskerne, bieten komplettes Nahrungsprotein mit allen neun lebenswichtigen Aminosäuren im richtigen Verhältnis. Da aber das Protein vieler Samen unvollständig ist, kann das Mischen von Samen helfen, die Qualität des Proteins zu verbessern", erläutert Mattucci.

Es scheint zudem, dass Kurkuma, bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften, und Meerrettichbaum (Moringa), dem Anti-Aging-Eigenschaften nachgesagt werden, zu den künftigen "Superfoods" zählen könnten.

Kurkuma hat Potenzial als Inhaltsstoff in Nahrungsergänzungsmitteln und funktionalen Lebensmittel- und Getränkeprodukten, insbesondere in Produkten für die wachsende ältere Bevölkerung. Zusätzlich könnte Moringa in Lebensmittelprodukten für Anti-Aging Zwecken eingesetzt werden. Dieser Inhaltsstoff wird bereits in vielen neuen Schönheitspflegeprodukten verwendet; die Blätter gelten darüber hinaus als echte "Kraftnahrung".


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