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06.01.2017

Schweizer Bergcasinos haben Mühe

Bundesrat will helfen

Die 21 Spielbanken in der Schweiz erzielen sehr unterschiedliche Bruttospielerträge (BSE). Die Bandbreite reichte 2015 von 72.6 Millionen Franken in Montreux bis knapp 2 Millionen in Davos. Den Bergcasinos will der Bundesrat nun die Existenz erleichtern.

awp/sda. Die zwei bestehenden Casinos im Bündnerland befinden sich in Davos und St. Moritz. Sie hatten von Anfang an wirtschaftliche Probleme. Auch Arosa erhielt seinerzeit eine Konzession, musste aber ein Jahr später (2003) schliessen.

Der Präsident der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) stellte im Jahresbericht 2003 fest, die Attraktivität von Spielbanken in Tourismusorten der Berggebiete sei "offensichtlich überschätzt" worden.

Nun sollen die beiden Bündner Casinos das personalintensive Tischspiel nur noch während drei Monaten in der Hochsaison des Winters anbieten müssen. Während 270 (bisher 60) Tagen können sie darauf verzichten.

Die Geldspielautomaten generieren allgemein wesentlich höhere Erträge; sie partizipieren im Mittel am BSE mit über 80%. Die neue Bestimmung tritt im März 2017 in Kraft, wie Maria Saraceni von der ESBK auf Anfrage erklärte.

Beide Casinos sind erfreut über die vom Bundesrat gewährte Erleichterung. Kai Läpple, Direktor des Casinos Davos, sagte, in der Nebensaison wiege der Ertrag aus dem Tischspiel die höheren Personalkosten nicht auf. Er legte sich auf Anfrage aber nicht fest, ab wann man von der Massnahme Gebrauch machen will.

Steuererleichterungen?

Auch Carmen Haselwanter vom Casino St. Moritz spricht im Zusammenhang mit der gewährten Erleichterung von einer "sehr positiven Entwicklung". Sie wäre aber froh, wenn auch steuerliche Entlastungen gewährt würden, da man das Angebot weiterhin möglichst attraktiv halten möchte. Einen belebenden Effekt erhofft sie sich sich im kommenden Februar von der Ski-WM.

Die Probleme für Casinos in Tourismusorten sind nicht neu. Zermatt musste bereits 2003 wieder schliessen; Engelberg verzichtete von vornherein auf die Nutzung der erteilten Konzession.

Ganz offensichtlich ist der wohlhabende Feriengast, der leichten Sinnes beim Roulette hohe Summen wagt, eher eine Figur aus dem 19. Jahrhundert. Damals erhielt Baden-Baden (D) wegen seiner florierenden Spielbank den Beinamen "Sommerhauptstadt Europas".

Interlaken schlägt sich wacker

Auch das Casino Interlaken kennt die Probleme der Lage ausserhalb der grossen städtischen Agglomerationen und hat mit dem A-Casino in Bern zudem einen grossen Konkurrenten. "Wir haben seinerzeit einen Fehlstart hingelegt", erinnert sich Direktor Oliver Grimm. Die Erwartungen seien schlicht zu hoch gewesen.

Man habe daraufhin den Bestand von 70 Angestellten auf 40 reduziert. In der Folge ging es bis zum Ausbruch der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008 im Gleichschritt mit der ganzen Glücksspielbranche aufwärts, danach wurden die Gäste zurückhaltender.
Alle Casinos spürten den Wandel; der gesamtschweizerische BSE sank von über einer Milliarde auf 681 Millionen Franken im letzten Jahr. Davon gehen 272 Millionen an die AHV.

Das Casino im Kurpark Interlaken verzeichnete letztes Jahr 91'000 Eintritte. Den Hauptanteil erbringen 6200 Leute aus der Region mit total 54'000 Besuchen. 5900 nationale Touristen oder Kongressteilnehmende und 18'000 ausländische Gäste teilen sich in den Rest von 37'000 Eintritten. Das Casino Interlaken erzielte letztes Jahr einen BSE von 10.9 Millionen. Noch besser schneidet von den Casinos in touristischen Gebieten Crans-Montana mit 14.8 Millionen ab.

Für die Tourismusregion Brienz-Interlaken-Thun ist das B-Casino ein "wichtiges Zusatzangebot", wie deren Direktor Daniel Sulzer auf Anfrage sagte. Es gebe ein Bedürfnis für ein solches Unterhaltungsangebot. Bei der Konzessionserteilung gingen Biel und Thun seinerzeit leer aus; neben Bern machte im Kanton einzig Interlaken das Rennen.

Konzessionserneuerungen 2022

Was der sehr unterschiedliche Geschäftsgang der Casinos im Hinblick auf die Konzessionserneuerung im Jahr 2022 bedeutet, lässt sich heute noch nicht abschätzen.

Anfang 2000 traf der Bundesrat eine Auswahl aus über sechzig Bewerbern. Nach über 100 Jahren hatte das Volk 1993 das Verbot für Spielbanken mit Grand Jeu deutlich aufgehoben. 2002 nahmen die ersten Casinos nach neuem Recht den Betrieb auf.

Dossier: Casinos
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=5906


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