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11.04.2018
Taubnessel in der Küche
Feine Blätter mit Champignonaroma
Die Taubnessel ist eine besondere Delikatesse der Natur. Denn die zarten Blätter haben ein feines, champignonähnliches Aroma.
Das heimische Wildkraut schmeckt im Salat, im Pesto und Kräuterquark, in cremigen Suppen und in Aufläufen. Die Blätter können aber auch, kurz gedünstet, als Gemüsebeilage zu Fleisch und Fisch gereicht werden. Dabei wird das Kraut häufig mit seinem Doppelgänger, der Brennnessel, kombiniert. Allerdings ist die Taubnessel angenehmer zu sammeln und zu verarbeiten, da sie keine unangenehmen Brennhaare hat. Die Blüten haben ein honigsüsses Aroma, das fruchtige Desserts und Obstsalate bereichert.
Die weisse Taubnessel (Lamium album) gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler und ist mit Kräutern wie Oregano und Thymian verwandt. Die mehrjährige Pflanze kann eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen. In Deutschland ist das Kraut weit verbreitet und bevorzugt nährstoffreiche Böden am Wald- und Wegesrand, an Hecken und Bachufern. Auch in Gärten und auf Viehweiden ist die hübsche Taubnessel zu finden.
Die Blätter sind mint- bis dunkelgrün, am Blattrand stark gesägt und behaart. Der Frühjahrsblüher ist in diesen Tagen gut an den weissen Blüten zu erkennen. Es gibt auch gelbe und rosafarbene Arten, die ebenfalls essbar sind. Wer die Taubnessel sammelt, sollte nur die jungen Triebe pflücken. Die oberen Blättchen sind äusserst zart und schmackhaft. Vor dem Verzehr werden Blätter und Blüten von Insekten gesäubert und vorsichtig gewaschen.
Die Taubnessel hat nicht nur einen aussergewöhnlichen Geschmack, sondern auch viele positive Inhaltsstoffe. Dazu zählen unter anderem Gerb- und Schleimstoffe, Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, Cholin, Saponine, Flavonoide und ätherische Öle.
Es ist eine alte Heilpflanze, die unter anderem bei Erkrankungen der Atemwege und Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen eingesetzt wird. Für eine Tasse Taubnesseltee braucht man etwa zwei Teelöffel Blüten. Mit heissem Wasser übergiessen, fünf Minuten ziehen lassen und geniessen.
Heike Kreutz / bzfe
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Dossier: Nahrungsmittel
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