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10.10.2018
Schlechtes Image gerechtfertigt?
Palmöl – wo es drin ist und was es kostet
Palmöl steckt in fast jedem zweiten Supermarktprodukt. Seine guten Verarbeitungseigenschaften machen es besonders geeignet für die Nahrungsmittelindustrie. Aber auch in Seifen, Reinigern und anderen chemischen Produkten wird es gerne eingesetzt. Ausserdem ist es günstig. Palmöl kostete im Jahr 2017 fast 20 Prozent weniger als heimisches Sonnenblumen- oder Rapsöl.
Palmöl hat aber auch ein schlechtes Image: Man verbindet damit die Rodung von Regenwäldern, die Bedrohung und Vertreibung von Tierarten sowie die Missachtung von Landnutzungsrechten durch Grosskonzerne.
In einer wissenschaftlichen Untersuchung der Universität Bonn wurde nun deutlich: In Indonesien sind es nicht nur die grossen Palmölplantagen, auch Kleinbauern verbrauchen einen beträchtlichen Anteil der Flächen bei der Anlage ihrer Plantagen. Allerdings sind die Marktpreise für Palmöl mittlerweile so niedrig, dass sich der Anbau für sie nicht mehr rentiert. Sie schreiben rote Zahlen.
Abschätzungen zu den Umwelt- und Klimaschäden zeigen ausserdem, dass die wahren Kosten des Palmöls viel höher sind. Gleich ob Grosskonzern oder Kleinbauer – würde man die Klimawirkungen und Biodiversitätsverluste mit in den Preis einrechnen, dann würde das Öl deutlich teurer.
Lösungsansätze, um die Schäden der Produktion zu begrenzen, sind unter anderem Zertifizierungssysteme wie RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil). Dabei werden Produzenten zur Einhaltung von Mindeststandards verpflichtet. Zum Beispiel zum Schutz von Tier- und Pflanzenarten sowie zum Erhalt von Primärwäldern.
Bis zum Jahr 2015 waren 47 Prozent des Palmöls zertifiziert, das im sogenannten freiwilligen Markt zum Beispiel für Lebensmittel, Kosmetika und Seifen eingesetzt wird. Gänzlich löst dieser Ansatz die Problematik jedoch nicht, da der absolute Verbrauch von Palmöl insgesamt sehr hoch ist und Druck auf das globale Ökosystem ausübt.
Auch Palmöl aus biologischem Anbau ist eine Alternative, wenn auch der Markt sehr klein ist. So stellt sich auch die politische Aufgabe, die Zertifizierungssysteme noch weiter zu verbessern und zu verbreiten.
Einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Zertifizierungssystemen leistet das Forum nachhaltiges Palmöl (FONAP). In der Langfassung des neuen Internetbeitrages des Bundeszentrums für Ernährung «Palmöl – wo ist es drin und was ist dran an der Kritik?» gibt Daniel May, Generalsekretär des FONAP eine Einschätzung zum Palmöl-Markt in Deutschland und zu den Entwicklungspotenzialen. Mitte Oktober 2018 auf der Generalversammlung des FONAP werden diese Trends öffentlich vorgestellt und diskutiert.
Maximilian Meyer und Gesa Maschkowski / bzfe
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Dossiers: Nachhaltigkeit | Nahrungsmittel
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