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23.05.2019

Zeitschriften und Kleider sind deutlich teurer

Aktuelle Studie über Preisunterschiede zum Ausland

Die Hochpreisinsel Schweiz existiert nach wie vor. Das belegt eine aktuelle Studie der Stiftung für Konsumentenschutz. Ein Warenkorb von identischen Zeitschriften kostet die Hälfte mehr als in Deutschland. Ebenfalls untersucht wurde der Bekleidungssektor: Durchschnittlich kosten die gleichen Kleider in der Schweiz rund 25% mehr als im benachbarten Ausland – obwohl die Mehrwertsteuer bei uns viel tiefer ist.

Der Konsumentenschutz und seine Partner FRC und ACSI haben im April 2019 die Preise von 115 Zeitschriften in der Schweiz mit denen im angrenzenden Ausland verglichen. Ein Warenkorb aus identischen Zeitschriften kostet in der Schweiz durchschnittlich 50.9% mehr als in Deutschland. Gegenüber Frankreich beträgt die Preisdifferenz 56.5%. Im Tessin kosten die gleichen Zeitschriften durchschnittlich sogar mehr als doppelt so viel wie in Italien (+127%).

Im Vergleich zu Deutschland finden sich bei den Zeitschriften «Bravo» (+91.7%), «Cosmopolitan» (+85.8%) und «Bravo Girl» (+85%) die grössten Preisunterschiede. Bravo kostet in der Schweiz 5.20 Franken – in Deutschland umgerechnet 2.71 Franken. Der grösste Preisunterschied überhaupt besteht bei der Zeitschrift «Quattroruote». In Italien kostet diese umgerechnet 5.65 Franken, in der Schweiz 19.50 Franken – ein Preisunterschied von 245%.

Die Preisunterschiede bei den Zeitschriften haben sich in den letzten fünf Jahren kaum verändert: Im Juni 2014 kosteten die Zeitschriften in der Schweiz durchschnittlich 49% mehr als in Deutschland. Gegenüber Frankreich betrug die Differenz damals 55% und gegenüber Italien 124%.

Kleider sind in der Schweiz rund 25% teurer als in Deutschland, Frankreich und Italien, wie ein aktueller Preisvergleich von 150 Produkten der Anbieter Esprit, H&M, Mango, Vero Moda und Zara zeigt. Mehrwertsteuerbereinigt wären die Preisunterschiede deutlich grösser, da die Schweiz den tiefsten Mehrwertsteuersatz der untersuchten vier Länder hat.

Der «Schweiz-Zuschlag» variiert je nach Anbieter stark: Sind es bei H&M «nur» 16.7%, kosten bei Esprit Schweiz identische Kleider 32.1% mehr als in den drei Nachbarländern. Im Mittelfeld befinden sich Vero Moda (+21.8%), Mango (+23.1%) und Zara (+28.4%).

Die Preisunterschiede bei den Kleidern sind wie bei den Zeitschriften über die letzten Jahre ebenfalls relativ stabil: Zwischen 2012 und 2016 waren Kleider in der Schweiz (mit einer Ausnahme) immer zwischen 24.7 und 31.4% teurer als im angrenzenden Ausland.


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