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29.01.2020

Yacon – ein weiteres Superfood?

Gesundheitsfördernde Wirkungen wahrscheinlich

Eine Wurzelknolle, die beim Abnehmen hilft, Blutzuckerspiegel und Fettstoffwechsel reguliert, eine gesunde Darmflora (Mikrobiota) fördert, Entzündungen und oxidativen Stress der Zellen mindert? Verschiedene Studien an Tieren und Menschen deuten darauf hin, dass Yacon diese Wirkungen tatsächlich entfalten kann.

Die aus Südamerika stammende Pflanze gehört wie Topinambur und Sonnenblume zur Familie der Korbblütler und ist botanisch mit Chicorée und Endivie verwandt. Yacon lässt sich roh, gekocht, gebraten, gebacken oder flüssig vielfältig in der Küche verwenden.

Sie schmeckt süss und hat einen grossen Vorteil gegenüber Zucker: Als Sirup liefert sie nur etwa ein Drittel der Kalorien. Yacon speichert Kohlenhydrate nicht als Stärke, sondern überwiegend in Form von Fruktanen wie Inulin und Fruktoseoligosacchariden.

Sie gehören zu den löslichen Ballaststoffen und wichtigsten Präbiotika. Der Mensch kann sie während des Verdauungsprozesses nicht spalten, das heisst sie werden nicht im Dünndarm verstoffwechselt. Inulin und Fruktoseoligosaccharide sollen gesundheitsförderlich und über die Erhöhung der Biomasse im Darm verdauungsfördernd wirken.

Das lässt die noch relativ unbekannte Frucht als sogenanntes «Superfood» ins öffentliche Blickfeld rücken, so Dr. Lioba Hofmann in einem Beitrag über Yacon in der Fachzeitschrift «Ernährung im Fokus» vom Bundeszentrum für Ernährung.

In den Andenregionen wird Yacon seit Jahrhunderten angebaut und ihre Wurzeln und Blätter als Lebensmittel und zu medizinischen Zwecken genutzt, zum Beispiel bei Diabetes, Nieren- und Lebererkrankungen, Verdauungsproblemen und als Anti-Aging-Mittel.

Die Pflanze gedeiht auch in Deutschland. An der Universität Hohenheim laufen wissenschaftlich begleitete Anbauversuche, die die Brauchbarkeit verschiedener Yaconsorten hinsichtlich der Entwicklung spezifischer Lebensmittelprodukte unter die Lupe nehmen. Die steigende Beliebtheit als «Superfood» in den Industrieländern lässt den regionalen Anbau in Deutschland als lohnend erscheinen.

Ruth Rösch / bzfe


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