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01.04.2020
So glasklar sind Eure AGB nicht!
Offener Brief an die Versicherungen
Liebe Versicherungen
Die meisten Wirte sind gegen Betriebsausfall versichert. Jetzt haben wir einen behördlich verordneten Betriebsunterbruch, doch viele von Euch drücken sich davor, den Schaden zu übernehmen.
Da wird spitzfindig unterschieden zwischen Epidemie und Pandemie. Da wurden in der Vergangenheit die kleingedruckten Geschäftsbedingungen abgeändert, ohne die Kunden über die wirklichen Konsequenzen aufzuklären. Die meisten Versicherungsnehmer hatten schlicht keine Ahnung, was überhaupt eine Pandemie ist. Sie wähnten sich versichert, als der Bund – gestützt auf das Epidemiengesetz – ihre Betriebe schloss.
Zwar haben wie keine vollständige Übersicht, doch scheint es uns, dass die «Mobiliar» und die Basler Versicherungen die aktuellen Schäden übernehmen. Bei den anderen hapert es gewaltig.
Was ist eigentlich der Schaden? Es geht um den fehlenden Umsatz abzüglich eingesparter Kosten. Warenaufwand fällt mit Ausnahme nicht haltbarer Waren keiner mehr an. Die Personalkosten sind nicht ganz, aber doch zu einem grossen Teil durch die neuen Kurzarbeitsregeln abgedeckt. Mit den Vermietern laufen Gespräche, und es besteht Hoffnung, dass auch sie einen Teil des Schadens übernehmen (müssen). Einige Betreiber sind in der Lage, den Schaden aus eigener Kraft etwas zu mindern, indem sie ihre Produkte zum Mitnehmen verkaufen oder ausliefern. Bei den meisten funktioniert das kurzfristig nicht.
Es verbleiben je nach Versicherungsnehmer rund 15 bis 30 Prozent des üblichen Umsatzes, die als Schaden anfallen. Das ist viel zu viel für die meisten KMU, wenn die Schliessungen mehrere Wochen dauern. Da braucht es Euch! Sonst gibt es ein Massensterben von Restaurants, Bars, Cafés, Kleiderläden, Coiffeuren und anderen, die unmittelbar und hart durch die behördliche Schliessung betroffen sind.
Liebe Allianz, liebe Axa, liebe Generali, liebe Helvetia, liebe Zürich, Ihr habt gute Hausjuristen und könnt Euch teure Anwälte leisten, doch so glasklar sind Eure AGB nicht. Schaut Euch die Sache nochmals an! Wir werden unsere Mitglieder nicht im Regen stehen lassen: Falls nötig, werden wir auf unsere Kosten Musterprozesse gegen Euch führen!
Maurus Ebneter
Präsident Wirteverband Basel-Stadt
- Ein offener Brief an die grossen Immobilienfirmen
- Das Gastgewerbe wird niemals mehr dasselbe sein
- Coronavirus: Abfederung der wirtschaftlichen Folge
Dossier: Pandemie
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