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26.06.2020
KMU und Konsumenten profitieren nicht
Zerfall des Erdgaspreises sorgt für Gewinne bei den Versorgern
Die Grosshandelspreise von Erdgas befinden sich seit anfangs Jahr im freien Fall: An den Spotmärkten kostet das Gas nur noch einen Fünftel. Konsumenten und Gewerbetreibende merken davon nichts.
Jahrelang bewegten sich die Erdgas-Grosshandelspreis in einem Band von 15 von 25 Euro pro Megawattstunde. Im Juni waren es noch 5 Euro! Die Gründe liegen in der Koppelung zum Erdölpreis und bei einem Überangebot von Flüssigerdgas. Der Verbrauch in Europa stagniert nicht erst seit der Corona-Krise. Gaskraftwerke werden zurückgefahren, weil die Windkraft und die Photovoltaik ausgebaut wurden.
In der Schweiz profitieren vor allem die Grossabnehmer vom Preiszerfall. Die Stadtwerke preisen erneuerbare Energien und (angeblich) umweltfreundliche Fernwärme an. Ihr Geld verdienen sie jedoch mit dem Verkauf von Erdgas. Obwohl Erdgas auch als Energiequelle in den Fernwärmenetzen eine Rolle spielen, gingen auch hier die Kosten für die Endverbraucher nicht zurück.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es, weil die Weko kürzlich für die Öffnung des Gasmarktes eingesetzt hat. Sie hat einvernehmlich die Durchleitung über die Erdgasnetze der «Energie Wasser Luzern Holding AG» und der «Erdgas Zentralschweiz AG» veranlasst. Die beiden Firmen verweigerten zuvor die Belieferung über ihre Erdgasnetze an Endkunden durch Dritte.
Dem Weko-Sekretariat liegen weitere Anzeigen gegen Gasnetzbetreiber vor. Es ist möglich, dass die Weko zusätzliche Untersuchungen in diesem Bereich eröffnen wird. Auch der Preisüberwacher prüft schon seit Jahren die Gaspreise. Er hat unter anderem Empfehlungen an den Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt abgegeben.
Anmerkung: Die IWB hat nach drei Tarifsenkungen in den Jahren 2015 und 2016 zuletzt im Oktober 2018 die Gastarife leicht angehoben. Als Begründung wurden die gestiegenen Kosten beim Gasverbund Mittelland AG (GVM) genannt.
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