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19.08.2020

Erschreckende Halbjahresbilanz des deutschen Gastgewerbes

Stärkster Umsatzrückgang, der je gemessen wurde

Die Corona-Pandemie trifft auch das deutsche Gastgewerbe sehr hart. Wie das Statistische Bundesamt bekanntgab, brach der Umsatz in den Restaurants und Hotels im ersten Halbjahr 2020 real um 39.7 Prozent ein. Das ist der stärkste Umsatzrückgang der Branche, der je gemessen wurde.

«Der Shutdown ab März hat riesige Löcher in die Bilanzen der Hotels und Restaurants gerissen», sagt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, und betont: «Auch wenn die Zuwächse im Juni gegenüber Mai von real 63.6 Prozent erfreulich sind, dürfen sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir von Normalumsätzen noch weit entfernt sind.»

Aufgrund von Abstandsgeboten und Kapazitätsbeschränkungen laufe das Geschäft auch nach der Wiedereröffnung nur gebremst. Für Juni meldeten die Betriebe Verluste von 42.2 Prozent.

6 von 10 Betrieben in ihrer Existenz gefährdet

Die fehlenden Umsätze bedrohen laut einer aktuellen Verbandsumfrage 60 Prozent der Betriebe in ihrer Existenz. Der Dehoga-Präsident begrüsst vor diesem Hintergrund die politischen Stimmen zur Verlängerung der Kurzarbeitergeld-Regelung und der Überbrückungshilfen, wie vom Dehoga bereits gefordert.

Überdurchschnittlich hoch sind die Einbussen in der Beherbergungsbranche. Laut der offiziellen Statistik lag der Umsatz bei den Hotels von Januar bis Juni 2020 real 48.6 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Der Umsatz in der Gastronomie ging im ersten Halbjahr real um 34.7 Prozent zurück. «Hinter den Zahlen verbergen sich vielfältige Einzelschicksale», macht Zöllick deutlich. «Stadt- und Tagungshotels, kleine Restaurants und Bars sowie Eventcaterer, die mehr als 80 Prozent Umsatzverluste aufgrund fehlender Grossveranstaltungen registrieren, stehen mit dem Rücken zur Wand.» Katastrophal sei auch die Stimmung bei den Discotheken und Clubs, für die es immer noch keine Öffnungsperspektive gebe.

«Die Krise ist längst nicht vorbei», sagt Zöllick und fordert weitere Unterstützung durch die Politik. «Jetzt kommt es darauf an, dass weitere wirkungsvolle Massnahmen ergriffen werden, um den Betrieben eine Überlebenschance zu geben.» Dazu gehörten unter anderem die Verlängerung der Überbrückungshilfen, die dringend notwendige Änderung im Miet- und Pachtrecht, die Verlängerung der Kurzarbeitergeld-Regelung sowie die Entfristung der Mehrwertsteuersenkung.

Grafik: Dehoga


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