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28.10.2020
Schweizer Tourismus droht über 10 Milliarden Umsatzverlust
Vorkrisenniveau erst wieder ab 2023 möglich
Die Corona-Pandemie dürfte den Schweizer Tourismus auch in der Wintersaison noch einmal stark ausbremsen. Das Konjunkturforschungsinstitut KOF schätzt, dass die Logiernächte um 30 Prozent zurückgehen werden. Insgesamt müsse die Branche 2020 mit einem Verlust von über 10 Milliarden Franken rechnen.
awp sda. Quarantänevorschriften dürften auch über den Winter ausländische Gäste von der Schweiz fernhalten. Dagegen besteht die Hoffnung, dass die Inländer wenigstens einen Teil dieser Lücke schliessen und vermehrt in die Skigebiete strömen. Die KOF schätzt, dass die Zahl der Übernachtungen von Inländern rund 8 Prozent über dem Vorkrisenniveau liegen werden.
Allerdings sei nicht auszuschliessen, dass sich die Pandemie im Herbst und Winter deutlich heftiger zurückmelde und länger anhalte als derzeit angenommen. In einem solchen Szenario könnten die Logiernächte im Vergleich zum Vorkrisenniveau um über die Hälfte einbrechen.
Die Pandemie hatte die letzte Wintersaison jäh unterbrochen und für einen zögerlichen Start in die Sommerferien gesorgt. Zwar erholte sich die Nachfrage im Sommer etwas, weil vor allem mehr Schweizerinnen und Schweizer ihre Ferien hierzulande verbrachten. Doch auch sie konnten die Einbussen bei den internationalen Gästen nicht ausgleichen.
Für das gesamte Tourismusjahr prognostiziert die KOF einen Rückgang der Logiernächte um rund einen Drittel. Dies führe in der Summe zu einer geschätzten Einbusse von 13.3 Millionen Logiernächten. Allein der Hotellerie entgingen damit 1.6 Milliarden Franken, dem gesamten Tourismus gar 10 Milliarden Franken.
Daran dürfte die Branche noch lange zu knabbern haben: Der Nachfrageverlust gegenüber 2019 dürfte 2021 noch bei 6.2 Milliarden Franken liegen, schätzt die KOF. Gerade bei den ausländischen Gästen werde die Erholung einige Zeit in Anspruch nehmen. Ende 2021 dürften deren Logiernächte knapp 80 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen und Ende 2022 dann 90 Prozent. Ganz ausgewetzt dürfte die Scharte erst 2023 wieder sein.
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Dossiers: Konjunktur | Pandemie | Tourismus
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