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08.12.2020

Basler Gastbetriebe in existenzieller Not

Wirte und Hoteliers fordern Soforthilfe aus dem Krisenfonds

Basel-Stadt verlängert die behördliche Schliessung der Restaurationsbetriebe um eine Woche bis und mit 20. Dezember 2020. Ohne rasche und umfangreiche Hilfe werden viele gastgewerbliche Unternehmen die November- und Dezember-Verbindlichkeiten nicht erfüllen können.

Jede Woche Lockdown in der Vorweihnachtszeit kostet das Basler Gastgewerbe 20 Millionen Franken Umsatz. Davon können durch Kurzarbeit und nicht anfallende Warenkosten rund zwei Drittel aufgefangen werden. Mit anderen Worten: Ein Drittel bleibt als Nettoschaden zurück.

Diesen gewaltigen Schaden können die gastgewerblichen Unternehmen nicht mehr schultern, zumal sie wegen der anhaltenden Krise keine Reserven und auch keine Versicherungsdeckung mehr haben. Die bisherige Hilfe des Kantons in der Höhe von 12 Millionen Franken stopft notdürftig einige Löcher, die in diesem Jahr des Schreckens entstanden. Auch die angedachte Bundeshilfe in der Höhe von rund 24 Millionen Franken wird nicht reichen.

«Besonders grosse Lücken gibt es bei Betrieben, deren Umsatzeinbusse per Ende Jahr unter 40 Prozent liegen und die deshalb keinen Anspruch auf Härtefallhilfen des Bundes haben», warnt Maurus Ebneter, Präsident des Wirteverbands Basel-Stadt. «Der Kanton muss hier einspringen und den grossen Dienst des Gastgewerbes an der Volksgesundheit entschädigen.»

In den Städten sind sowohl die Umsatzeinbussen als auch die Fixkosten sehr viel höher als auf dem Land oder in den Bergen, wo die Krise bisher weniger Spuren hinterlassen hat. «Je urbaner ein Kanton und je internationaler seine Gäste, desto stärker leidet das Gastgewerbe», erklärt Raphael Wyniger, Präsident des Basler Hotelier-Vereins. «Sehr viele Restaurants, Cafés, Unterhaltungslokale und Hotels stehen unmittelbar vor dem Aus. Um das Schlimmste abzuwenden, braucht es jetzt und sofort ein entschiedenes Handeln.»

Im Kanton Basel-Stadt kann die Regierung in eigener Kompetenz über einen gut gefüllten Krisenfonds verfügen, der dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit dient. «Um nichts anderes geht es jetzt», sagen die beiden Verbandspräsidenten. «Gehen die Betriebe Konkurs, verlieren viele ihre Stelle. Zunehmend werden auch unsere Lieferanten mit in den Strudel gezogen.»

Die beiden Branchenverbände sind dankbar für die bisherige staatliche Unterstützung. Sie weisen aber mit Nachdruck darauf hin, dass sich ein Fiasko anbahnt. Dem Gastgewerbe jetzt stärker zu helfen, wird die öffentliche Hand langfristig wesentlich günstiger zu stehen kommen als ein Zuwarten in dieser todernsten Lage.


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