Suchen Sie Mitarbeiter?
Schalten Sie jetzt für 65 Franken ein Stellenangebot auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe. Jahresabos ab 390 Franken.
16.12.2020
Corona geht an die Nieren
Ein Beitrag von Alexandra Dill
Im Frühling war alles noch anders. Das Leben war von einem neuartigen Virus erfasst, und als Gastronominnen, die wir das gesellschaftliche Leben gerne mitgestalten, weil das unserem Selbstverständnis entspricht, standen wir voller Energie an der Front.
Wir passten uns an, zeigten Geduld, boten Alternativen an, sorgten noch mehr als sonst für Hygiene und blieben zuversichtlich und fröhlich. Wie es sich halt eben für unsere Gilde gehört.
Wir taten alles ohne Verbitterung. Auch im Sommer kamen wir nicht auf die Idee, für das viele Desinfektionsmittel jemandem eine Rechnung zu stellen. Oder für die endlosen Umstellungen der Möbel, der Betriebskonzepte und des Klebebands am Boden. Auch nicht für das vom Klebeband ruinierte Parkett oder die Stunden, die es kostete, Anträge zu stellen für Kurzarbeit, Kreditlimits und Mietzuschüsse und auch nicht für das mühsame Auseinanderhalten unterschiedlicher Versionen von Schutzkonzepten.
Wir taten alles mit Elan. Weil wir Gastronominnen sind. Von ganzem Herzen.
Doch mit der zweiten Restaurantschliessung ist nun die Luft draussen. Es geht ans Eingemachte. Es bricht mir das Herz zu sehen, wie geliebte Betriebe wegen Corona untergehen.
Natürlich tragen wir alle Massnahmen mit. Mit allem Verständnis. Wir leisten gerne unseren Beitrag. Aber wir können nicht für die immensen Kosten aufkommen. Wir brauchen finanzielle Unterstützung. Bund und Kanton zeigen ihren Unterstützungswillen zögerlich. Zu zögerlich. Und niemand weiss, ob und wie lange die Mittel reichen werden.
Was wir brauchen, ist ein Versprechen. Ein bedingungsloses und in aller Öffentlichkeit abgegebenes Versprechen der Regierungen in Basel und Bern, dass wir nicht im Regen stehen gelassen werden.
Das würde uns die Kraft geben durchzuhalten, um noch da zu sein, wenn alles vorbei ist.
Alexandra Dill
Co-Leitung Markthallen AG Basel
- Dragan Rapic: Eine nüchterne Betrachtung, die ernüchtert
- Sascha Brestler: Vom Kantönligeist und weiteren Hürden
- Benjamin Hohlmann: «Tausende Menschen mit individuellen Schicksalen»
Dossier: Pandemie
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=7640
Suchen Sie eine Stelle im Gastgewerbe?
Inserieren Sie kostenlos auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe!