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12.05.2021

Endlich kann die Branche auf Öffnung hoffen

Einhaltung des Schutzkonzepts von entscheidender Bedeutung

Die Fallzahlen sinken weiter. Der Bundesrat hat vorgeschlagen, dass die Restaurants am 31. Mai auch im Innenbereich wieder öffnen dürfen. Am 26. Mai, nach der Konsultation bei den Kantonen, will er definitiv entscheiden. GastroSuisse begrüsst diesen fürs Gastgewerbe sehr wichtigen Schritt. Nicht zuletzt zeigt auch ein fundiertes Rechtsgutachten auf, dass die Massnahmen des Bundesrates nicht mehr länger haltbar sind.

«Wir sind überaus erleichtert», sagt Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse. «Unsere Branche musste lange ausharren, jetzt aber dürfen wir endlich auf eine vollständige Öffnung der Restaurants hoffen», freut sich Platzer.

Nachdem die Fallzahlen seit der Öffnung der Aussenbereiche Mitte April weiter gesunken sind, hat der Bundesrat heute an seiner Medienkonferenz nämlich vorgeschlagen, am 31. Mai 2021 nun auch die Innenbereiche der Restaurants zu öffnen. Dieser Vorschlag geht nun zu den Kantonen in die Vernehmlassung. Am 26. Mai will der Bundesrat definitiv entscheiden.

«Ich bin überzeugt, dass die meisten Kantone diesen Öffnungsschritt unterstützen werden», sagt Platzer. Die Zuversicht von GastroSuisse gründet nicht nur auf den sinkenden Fallzahlen. «Eine Verlängerung der temporären und partiellen Betriebsschliessung von Restaurants ist nicht mehr länger haltbar», erklärt Platzer.

Fragwürdige PCR-Tests

Der GastroSuisse-Präsident bezieht sich dabei auch auf ein fundiertes Gutachten der renommierten Professorin Dr. Isabelle Häner (Universität Zürich) und von Dr. Livio Bundi, die das aktuelle Drei-Phasen-Modell des Bundesrates unter die Lupe genommen haben.

Die Gutachter kommen unter anderem zum Schluss, dass ein auf das aktuelle Drei-Phasen-Modell abgestützter bundesrätlicher Massnahmen-Entscheid als verfassungs- und gesetzeswidrig einzustufen ist, da dieses nur epidemiologische Richtwerte berücksichtigt. Gemäss Art. 1a Covid-19-Gesetz (in Kraft seit 20. März 2021) müssten jedoch auch Indikatoren und Richtwerte vorgesehen sein, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte abbilden. «Eine Öffnung der Innenbereiche würde diesen Aspekten nun endlich Rechnung tragen», betont Platzer.

Im Gutachten wird auch festgehalten, dass die verwendeten Indikatoren bzw. Richtwerte der Inzidenz der Fälle sowie insbesondere auch des Re-Werts tendenziell ungeeignet sind, einen im Sinne einer verhältnismässigen Gefahrenabwehr richtigen Entscheid herbeizuführen – wobei auch auf die Thematik der Ct-Werte der PCR-Tests eingegangen wird.

«Diese Tests sind nicht zuverlässig, wenn man die Quantifizierung der Proben nicht begrenzt», sagt Platzer und fügt an: «Es ist international anerkannt, dass zu hohe Ct-Werte viele falsch oder irrelevant Positive ergeben und in vielen Ländern wurden die Ct-Werte auch schon gedeckelt, was zu deutlich tieferen Fallzahlen führt.»

Die Restaurantbetreiber dürfen also zu Recht darauf hoffen, dass sie schon in wenigen Wochen auch im Innenbereich wieder Gäste empfangen dürfen. Das ist auch bitternötig. «Nur die Aussenbereiche zu öffnen, hilft unserer Branche nicht», betont Platzer.

Eine neue Mitgliederbefragung von GastroSuisse hat nämlich gezeigt: «Die meisten unserer Mitglieder haben in ersten zwei Wochen im Aussenbereich nur wenig Umsatz gemacht», sagt Platzer und fügt an: «Die laufenden Kosten konnten nicht gedeckt werden.»

Die wetterbedingte Planungsunsicherheit ist ebenso ein grosses Problem. Überraschende Schliessungen und Öffnungen gehören für viele Restaurantbetreiber gegenwärtig zum Alltag. Grund zur Hoffnung hat die Branche also.

«Das Schutzkonzept muss aber von den Gastronomen und den Gästen konsequent eingehalten werden», findet Daniel Borner, Direktor von GastroSuisse. Nur so bleibe die Ansteckungsgefahr in den Restaurants gering. Als ein wichtiges Instrument bei der Bekämpfung der Pandemie erachtet der Branchenverband insbesondere das Contact-Tracing. «Es ist wichtig, dass sich die Gäste registrieren», sagt Borner und fügt an: «Der Datenschutz hat dabei aber höchste Priorität.»

Seit Beginn der Krise setzt sich GastroSuisse dafür ein, dass die Schutzkonzepte eingehalten werden. «Dafür setzen wir uns auch weiterhin ein», betont Platzer. GastroSuisse hofft sodann, dass Bundesrat Ende Mai Nägel mit Köpfen macht und die Öffnung der Innenbereiche beschliesst. «Dann haben wir endlich wieder eine Perspektive und Planungssicherheit», so Platzer.

GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer begrüsst die vorgeschlagenen Öffnungsschritte.


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