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30.10.2022
3 von 4 Hotels heben Zimmerpreise für Wintersaison an
Höhere Kosten können nur teilweise abgefedert werden
Die Beherbergungsbranche stellt hoffnungsvolle Prognosen für die kommende Wintersaison. Getrübt wird die Aufbruchstimmung durch die steigenden Energiepreise. Die Gäste müssen sich auf deutlich höhere Zimmerpreise einstellen.
Laut der neusten Lageeinschätzung von Hotelleriesuisse blickt die Beherbergungsbranche auf einen mehrheitlich erfolgreichen Sommer zurück. Selbst in den Städten nähert sich die Nachfrage langsam dem Vorkrisenniveau an.
Auch im Hinblick auf den Winter zeichnet sich eine Erholung ab. Mehr als die Hälfte der Betriebe rechnen mindestens mit einem Umsatz auf Vorkrisenniveau. Überschattet wird die positive Einschätzung von der Energiekrise, die nun auch in steigenden Zimmerpreisen Niederschlag findet.
Umsatzmässig verzeichnen die befragten Betriebe grösstenteils einen positiven Sommer. Die Mehrheit der Betriebe konnte im Vergleich zum Vorjahr ihren Umsatz steigern. Fast die Hälfte der Betriebe hat gegenüber 2021 um mehr als 10 Prozent zugelegt. Im Kontrast dazu lag der Anteil der Betriebe mit einem Umsatzrückgang von über 10 Prozent bei weniger als einem Fünftel.
Betriebe hoffen auf eine starke Wintersaison
Über alle Regionen hinweg gehen über 50 Prozent der Betriebe davon aus, diesen Winter umsatzmässig mindestens das Vorkrisenniveau zu erreichen, in den alpinen Regionen sind es sogar 75 Prozent. Nur gerade einmal jeder fünfte Betrieb geht im Vergleich zum Vorjahr von einem schlechteren Umsatz aus. In den Städten sind es mehr als zwei Drittel, welche den Vorjahresumsatz übertreffen werden.
Energiekosten schlagen sich nieder
Aufgrund der steigenden Energiepreise und Preissteigerungen bei weiteren Kostenträgern wie Löhnen oder Lebensmitteln haben drei von vier Betrieben ihre Preise für die kommende Wintersaison angepasst. Die Erhöhungen betragen durchschnittlich rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Preissteigerungen können die effektiv gestiegenen Kosten jedoch nur teilweise abfedern. So bringt laut der Umfrage die Erhöhung der Energiepreise fast die Hälfte der befragten Betriebe in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten.
Bei einer Verdreifachung der Energiepreise müsste die Hälfte der betroffenen Betriebe zumindest vorübergehend schliessen. Betroffen ist die ganze Bandbreite an Hotelbetrieben vom kleinen familiengeführten Betrieb bis hin zu grösseren Hotels mit und ohne Wellnessanlagen.
Politik muss jetzt Unterstützung vorbereiten
Temporäre Betriebsschliessungen von Hotelbetrieben aufgrund der hohen Strompreise müssen unbedingt verhindert werden. Denn die Hotellerie erfüllt als systemrelevanter Pfeiler der Tourismuswirtschaft wichtige Funktionen in der Schaffung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen für ganze Regionen.
Die Politik ist gut beraten, Unterstützungsmassnahmen frühzeitig vorzubereiten. So soll der Bund bei Bedarf Überbrückungskredite bereitstellen und die Prozesse bei der Kurzarbeit analog den Bestimmungen während Corona vereinfachen.
Hotels machen Hausaufgaben
Die Umfrage zeigt, dass ein Grossteil der Betriebe bereits vielfältige Energiesparmassnahmen implementiert hat. So haben beispielsweise 83 Prozent der Hotels bereits auf LED umgestellt und 63 Prozent haben die Heizungstemperatur reduziert. Drastische Massnahmen wie Schliessungen von Restauration und Wellnessbereichen sind zurzeit noch Ausnahmefälle. Die Branche leistet damit ihren Beitrag zu einer Verhinderung der Mangellage.
- Energiekrise verdrängt Corona als Hauptsorge
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- Die Kostenexplosion bedroht das Gastgewerbe
Dossiers: Energie | Hotellerie | Preisbildung
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