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07.11.2022
Benoît Carcenat ist «Koch des Jahres 2023»
870 Listungen in der neuen Schweizer Ausgabe von Gault-Millau
Benoît Carcenat führt mit einem hoch motivierten Team das Hotel Valrose in Rougemont VD. Gäste und Tester sind begeistert: Der junge Chef hat seinen eigenen Stil schnell gefunden. Und fährt die Ernte ein: 18 Punkte, Gault-Millaus «Koch des Jahres 2023».
Man erkennt die MOF («Un des Meilleurs Ouvriers de France») auf den ersten Blick respektive an der Kochbluse: Sie tragen am Kragen stolz die Farben der Trikolore. Benoît Carcenat gehört zu diesem exklusiven Klub. Aber Karriere hat er in der Schweiz gemacht, genauer im weltberühmten «Hôtel de Ville» in Crissier. Vor allem Benoît Violier hat ihn gefordert und gefördert. Carcenat heisst deshalb in der Branche «Benoît deux», und das ist als dickes Kompliment gedacht.
Erstaunlich und erfreulich: Das «Stahlbad Crissier» hat Carcenat geprägt. Aber in Rougemont gibt es kein «Crissier light»: «Benoît deux» hat seine eigene Handschrift entwickelt, garantiert mit seiner verschworenen Truppe einen unvergesslichen Abend. Die Auszeichnung «Koch des Jahres» hat er sich verdient.
«Le Club des 19»: Da waren’s nur noch sechs
Sechs Chefs sind in der Ausgabe 2023 mit 19 Punkten klassiert und in der Schweizer Szene das Mass aller Dinge: Andreas Caminada (Fürstenau GR), Tanja Grandits (Basel), Peter Knogl (Basel) und Heiko Nieder (Zürich) in der Deutschschweiz, Franck Giovannini (Crissier VD) und Philippe Chevrier (Satigny GE) in der Westschweiz.
Der Dienstälteste ist im Ruhestand: Bernard Ravet hat in Vufflens-le-Château VD Haus und Hof verkauft. Ein neuer 19-Punkte-Chef wird im Gault-Millau 2023 noch nicht vorgestellt. «Aber wir führen eine Watchlist, beobachten die jungen Talente sehr genau», heisst es in einer Medienmitteilung.
«Aufsteiger des Jahres»
Erstaunlich viele junge Köche drängen Richtung Spitze und lassen sich auch durch Corona, Fachkräftemangel & Co. nicht stoppen. Zwei von ihnen wurden nun von Gault-Millau besonders ausgezeichnet: Marco Campanella («Eden Roc», Ascona, 18 Punkte) und Dominik Hartmann («Magdalena», Rickenbach SZ, 17 Punkte) gehören zu den «Aufsteigern des Jahres».
Mit Hartmann steht erstmals ein 100-prozentiger Vegi-Koch im Rampenlicht, auch Campanella hat ein ausgezeichnetes grünes Händchen. Zwei weitere «Aufsteiger des Jahres»: die erstaunliche Silvia Manser in der «Truube», Gais AR, (neu 17 Punkte) und Philippe Deslarzes in der Romandie («Njørden» Aubonne VD, 16 Punkte).
Tobias Funke («Fernsicht», Heiden AR) kriegt den 18. Punkt. Silvio Germann verteidigt im «Mammertsberg» in Freidorf TG seine 18 Punkte, die er schon in Bad Ragaz hatte. Neu mit 17 Punkten gelistet: Lukas Kiener (Burgdorf BE), Antoine Gonnet (Brent VD), Niklas Oberhofer (Flims GR), Romain Paillereau (Fribourg), Manuel Steigmeier (Künten-Sulz AG), Dominik Sato (Thun), Daniel Zeindlhofer (Zürich), Antonio Colaianni (Zürich), Kenichi Arimura (Zürich).
In der neuen Schweizer Ausgabe von Gault-Millau sind 870 Restaurants gelistet, so viele wie noch nie. Die Szene ist widerstandsfähiger als erwartet. 89 Chefs sind erstmals dabei, zwei von ihnen werden mit je 15 Punkten als «Entdeckungen des Jahres» ausgezeichnet.
Michael Schuler trat aus dem Schatten seines Lehrmeisters Stefan Heilemann und macht jetzt im «Alex Lake Zürich» in Thalwil sein eigenes Ding. Gilles Varone ist nach Lehr- und Wanderjahren in sein Heimatdorf Savièse VS zurückgekehrt, hat den ehemaligen Dorfladen umgebaut und führt jetzt mit Erfolg ein kleines Restaurant, das seinen Namen trägt.
Zu den besten Schweizer Köchen gehört der Schwyzer Reto Brändli. Er wurde im «Kempinski» St. Moritz aus unerfindlichen Gründen vom Besitzer gefeuert, startet dafür in Berlin durch, an bester Adresse: «Adlon Kempinski» beim Brandenburger Tor. Brändli ist der «Star» im Ausland.
«Sommelier des Jahres» ist Peter Zimmermann. Er kennt Zermatt, den «Zermatterhof» und die besten Walliser Winzer; auf seine Weinempfehlungen ist Verlass. Gilt auch für zwei Ikonen der schwarzen Brigade: Claudio Recchia und Gabriele Speziale sind seit 33 Jahren (!) die «Seele» der «Villa Principe Leopoldo» ob Lugano. Gault-Millau zeichnet dieses «Duo infernale» als «Gastgeber des Jahres» aus.
Othmane Khoris («The Alpina», Gstaad BE) ist «Pâtissier des Jahres». Zwei Auszeichnungen hat der Gault-Millau bereits vergeben: Das «Beau-Rivage Palace» in Lausanne ist «Hotel des Jahres», die trendige «Bar Lupo» in Zürich das «POP des Jahres».
Die besten Restaurants in Basel-Stadt und Baselland
19 Punkte
Stucki / Tanja Grandits
Cheval Blanc by Peter Knogl
17 Punkte
Roots / Pascal Steffen
Schlüssel Oberwil / Felix Suter
16 Punkte
Ackermannshof / Flavio Fermi
Oliv / Didier Bitsch
Bel Etage im Teufelhof / Michael Baader
Le Murenberg, Bubendorf / Denis Schmitt
Basler Stübli, Bad Schauenburg / Francis Mandin
14 Punkte
Zum Wilde Maa / Andreas Schürmann
Winzerpark, Allschwil / Martial Kastner, Luc Nunninger
13 Punkte
Apulia / Franco Mastrullo
LA / Mathieu Judenne
Taverne Johann / Christoph Hartmann
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Dossier: Gastronomie
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