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Wirteverband Basel-Stadt

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19.10.2023

Mehr Lebensqualität an warmen Sommerabenden

Mediterrane Wochen: Jetzt braucht es eine rasche Umsetzung!

Der Basler Grosse Rat will, dass Aussenwirtschaften in den Sommermonaten länger offenhalten dürfen. Zwar wurde eine Motion betreffend mediterrane Nächte auf Wunsch des Regierungsrats in einen weniger verbindlichen Anzug umgewandelt, doch das politische Zeichen ist klar. Der Wirteverband Basel-Stadt, Kulturstadt Jetzt und der Verein Kultur & Gastronomie zeigen sich erfreut. Bei einer differenzierten Umsetzung gibt es keinen Konflikt mit dem Bundesrecht.

Im März 2023 überwies der Grosse Rat mit 72 zu sieben Stimmen eine Motion von Laurin Hoppler (Junges Grünes Bündnis), welche längere Öffnungszeiten für Aussenwirtschaften in den Sommermonaten fordert. Der Regierungsrat äussert in seiner Stellungnahme Sympathien für das Anliegen, hält es jedoch für bundesrechtswidrig. Aufgrund dieser Ausgangslage hat das Parlament die Motion nun in einen Anzug umgewandelt.

In der Innenstadt und am Tellplatz sind die Öffnungszeiten von Aussenwirtschaften schon heute grosszügig, doch in den Quartieren müssen die Terrassen werktags um 22 oder 23 Uhr schliessen. Um diese Zeit ist es im Sommer noch hell und warm, weshalb die Gäste mit Unverständnis reagieren.

Es ist erfreulich, dass die Regierung saisonale Boulevardpläne für die Quartiere prüfen will. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass das wichtige Anliegen in den Schubladen der Verwaltung liegenbleiben könnte.

Der Wirteverband Basel-Stadt, Kulturstadt Jetzt sowie Kultur & Gastronomie verlangen eine rasche Umsetzung in der Lärmempfindlichkeitsstufe III. So auch der Motionär Laurin Hoppler: «Ich erwarte, dass die Regierung Wort hält und den Spielraum des Anzugs nutzt, um mediterrane Nächte für die Gastronomie einzuführen. Wir möchten bereits nächsten Sommer diesen Mehrwert für Basel.»

«Der politische Wille für liberalere Öffnungszeiten ist vorhanden», freut sich Maurus Ebneter, Präsident des Wirteverbands Basel-Stadt. Er fordert, wie Hoppler auch, bereits für nächsten Sommer eine Anpassung der Boulevardöffnungszeiten zumindest in der Mischzone aus Wohnen und Gewerbe. Die Terrassen sollen dort während drei Monaten bis mindestens 24 Uhr offenhalten dürfen, an den Wochenenden bis 1 Uhr.

«Bei einer differenzierten Umsetzung des Anliegens besteht kein Widerspruch zum Bundesrecht», hält Sebastian Schlegel, Geschäftsführer von Kulturstadt Jetzt, fest. Schliesslich gebe es bereits Kantone, die Aussenwirtschaften generell bis 24 Uhr bewilligen, beispielsweise Baselland. «Zudem zeigen mediterrane Nächte in Thun, Luzern und anderswo, dass sich längere Aussenöffnungen im Sommer bewähren», so Schlegel.

Eine Studie der Hochschule Luzern im Auftrag der Städtischen Sicherheitsdirektoren kam kürzlich zum Schluss, dass mediterrane Nächte zu keiner Zunahme von Reklamationen führen. Terrassenwirtschaften würden zu einer Durchmischung der Nutzer im öffentlichen Raum beitragen – und damit zu mehr Sicherheit und Sauberkeit.

In den Sommermonaten stellen die Betriebe regelmässig fest, dass sie zu früh schliessen müssen. «Gerade bei Betrieben, die vor allem für junge Menschen wichtig sind, müssen Gäste weggeschickt werden, die danach in den Strassen unterwegs sind und dort ihre privaten Partys weiterführen. Längere Öffnungszeiten können diesen Besuchenden einen kontrollierten Raum geben», ergänzt Nicolai Seckinger, Vorstand des Vereins «Kultur und Gastronomie»

Auch in der Lärmempfindlichkeitsstufe II, die in Wohngebieten zur Anwendung kommt, gibt es Spielraum für eine kleine Anpassung. Die Forderung ist, dass dort die Terrassen täglich bis 23 Uhr offenhalten dürfen. Dies sei kongruent mit der Nachtruhe in Basel, welche vom Stimmvolk gutgeheissen wurde. Die drei Organisationen sind überzeugt, dass eine moderate und saisonal eingeschränkte Lösung breite Akzeptanz finden wird.

In der warmen, hellen Jahreszeit bleiben die Gäste gerne etwas länger auf der Terrasse sitzen. Bild: Basel Tourismus


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