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29.05.2024

Schweizer Tourismus weiter auf Wachstumskurs

USA lösen Deutschland als wichtigsten Herkunftsmarkt ab

Gemäss den Tourismusprognosen, welche BAK Economics im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) erstellt, wird die Zahl der Übernachtungen in der Schweiz nach einer starken Wintersaison auch im Sommer 2024 weiter zunehmen auf 24.2 Millionen Logiernächte (+0.9% gegenüber 2023). Die inländische Nachfrage bleibt leicht rückläufig auf hohem Niveau, während die Fernmärkte für Wachstumsimpulse sorgen. Nach dem starken Wachstum der letzten Jahre werden die USA Deutschland als wichtigsten internationalen Herkunftsmarkt der Sommersaison ablösen.

Im vergangenen Winter verzeichnete die Schweiz mit 17.9 Millionen Logiernächten ein kräftiges Wachstum von 2.6 Prozent. Dieses Wachstum wurde durch Gäste aus dem Ausland getragen, wobei besonders die europäischen Märkte trotz wirtschaftlicher Herausforderungen robuste Zuwächse erzielten.

Zudem erreichten die Fernmärkte erstmals wieder das Niveau von 2019. Während amerikanische Gäste weiterhin in grosser Zahl anreisen, wurden im letzten Winter nur halb so viele Logiernächte von chinesischen Gästen verzeichnet wie im Winter 2019. Die inländische Nachfrage zeigt sich indes leicht rückläufig, bleibt jedoch auf einem hohen Niveau.

Weiterer Zuwachs durch die Fernmärkte

Die positive Dynamik im Schweizer Tourismussektor wird voraussichtlich im kommenden Sommer weiter anhalten, jedoch weniger ausgeprägt. BAK Economics erwartet ein Wachstum der Logiernächte von 0.9 Prozent (206'000). Die inländische Nachfrage bleibt zwar auf hohem Niveau, zeigt jedoch mit einem Rückgang von 2,1 Prozent (-244’000) gegenüber dem Vorjahr eine leichte Abnahme, was zum Teil auf die schwache Entwicklung der Kaufkraft zurückzuführen ist.

Die europäische Nachfrage wird voraussichtlich ihre positive Dynamik nicht fortsetzen können. Es ist mit einem Rückgang von 0.7 Prozent (minus 103'000) zu rechnen, dies gegenüber einem sehr guten vorherigen Sommer. Insgesamt fehlen in Europa, bedingt durch eine anhaltend schwache Konjunktur und die stagnierende Entwicklung der realen Einkommen, die Impulse für weiteres Wachstum.

Zudem hat der Schweizer Franken im Winter, als viele ihre Sommerferien planten, an Wert gewonnen. Obwohl diese Aufwertung durch die Zinssenkung der SNB rückgängig gemacht wurde, dürften einige bereits ihre Ferien anderweitig gebucht haben. Besonders von den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist Deutschland betroffen, der nach der Schweiz wichtigste Herkunftsmarkt, der ebenfalls einen Rückgang verzeichnen dürfte.

Der wichtigste ausländische Herkunftsmarkt wird abgelöst

Seit dem Ende der Covid-Pandemie haben die Gästezahlen aus den USA stark zugenommen. Die beeindruckenden Wachstumsraten der letzten zwei Jahre werden sich nicht fortsetzen lassen. Dennoch dürften die USA mit 2.1 Millionen Logiernächten (+0.8%) Deutschland als grössten ausländischen Herkunftsmarkt während der Sommersaison ablösen. Der asiatische Markt entwickelt sich weiter sehr dynamisch, damit sind die Fernmärkte der grösste Wachstumstreiber mit einem Anstieg von 9.2 Prozent.

Positive Dynamik bleibt bestehen

Die positive Dynamik im Tourismussektor setzt sich voraussichtlich über den nächsten Sommer hinaus fort. Jedoch ändern sich die wirtschaftlichen Vorzeichen in Europa und den USA. In Europa dürften bevorstehende Zinssenkungen die Wirtschaft beleben, während die Haushalte von substanziellen nominalen Lohnerhöhungen profitieren, die im Gegensatz zu den letzten Jahren nicht mehr durch die Inflation aufgezehrt werden.

Auf der anderen Seite des Atlantiks ist die Inflationsbekämpfung weniger weit fortgeschritten. Die Bekämpfung der anhaltend hohen Inflation wird weitere wirtschaftliche Opfer erfordern. Daher wird sich die Nachfrage aus den USA voraussichtlich abschwächen, während sich die Lage in Europa verbessert.

Zusätzlich verzeichnet die Nachfrage aus den übrigen Fernmärkten eine langsame Normalisierung, während die inländische Nachfrage weiterhin rückläufig ist. Es wird erwartet, dass sich diese inländische Nachfrage allmählich auf einem Niveau stabilisiert, das rund 14 Prozent über dem Niveau von 2019 liegt.

Im Gegensatz dazu bleibt die chinesische Nachfrage auch bis ans Ende des Prognosezeitraums 2026 noch unter dem Niveau von 2019. Insgesamt wird für den nächsten Winter nur ein geringes Wachstum von 0.4 Prozent erwartet.

Perspektiven und Ausrichtung des Schweizer Tourismus

Die Erholung des Schweizer Tourismus nach der Covid-Pandemie war zweifellos erfolgreich, doch die reine Zahl der Logiernächte spiegelt nicht das gesamte Bild wider. Trotz ihrer Vorteile bringt diese Entwicklung auch Herausforderungen mit sich, wie den erheblichen Fachkräftemangel in der Branche und die wachsende Kritik aus der Bevölkerung bezüglich «Overtourism».

Aus der Strategie von Schweiz Tourismus lassen sich vier strategische Ansätze ableiten, die zur Weiterentwicklung des Tourismus beitragen sollen und sowohl für die Tourismuswirtschaft als auch für die Bevölkerung Vorteile bieten.

Die Auswertung der langfristigen Tendenzen der vier strategischen Ansätze offenbart ein gemischtes Bild. Diese umfassen die Entwicklung zum Ganzjahrestourismus, der darauf abzielt, die Gästeströme besser auf die Nebensaison zu verteilen und den Anbietern eine konstantere Nachfrage zu bieten.

Es zeigt sich, dass die Gästeströme sehr beständig sind, allerdings findet langsam eine Verschiebung hin zur Nebensaison statt. Dies wird teilweise durch das gestiegene Interesse am Herbst begünstigt, unterstützt durch gutes Wetter in den letzten Jahren, sowie durch den grösseren Anteil der Fernmärkte am Gästemix, da Gäste aus diesen Märkten eher in der Nebensaison reisen.

Zudem führt das höhere Ausgabeverhalten der Gäste aus Fernmärkten zu einer gesteigerten Wertschöpfung pro Logiernacht, von dem Hotel und Mitarbeitende profitieren.

Negativ ist jedoch, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer tendenziell abnimmt. Eine längere Aufenthaltsdauer könnte die Ferien nachhaltiger gestalten, was auch im Interesse der Hotels liegt, da bei jedem Gästewechsel zusätzliche Kosten entstehen. Zudem zeigt sich, dass die regionale Konzentration der Logiernächte, besonders in den alpinen Regionen, zunimmt.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die dargelegten strukturellen Veränderungen im Schweizer Tourismus sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Schweizer Tourismuswirtschaft und ihre Wahrnehmung in der Bevölkerung haben.

Luzern und Vierwaldstättersee. SGV / swiss-image.ch / Emanuel Ammon


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