Suchen Sie Mitarbeiter?
Schalten Sie jetzt für 65 Franken ein Stellenangebot auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe. Jahresabos ab 390 Franken.
26.12.2024
Genf hat weiteres Potenzial
Hotelkapazitäten drücken auf Zimmerbelegung
Genf ist hinter Zürich die zweitwichtigste Städtedestination der Schweiz. Die Zahl der Hotelübernachtungen steigt stark an, aber sie vermag nicht mit den höheren Kapazitäten mitzuhalten. Die Preise der Hotelzimmer sind (auf hohem Niveau) unter Druck, und die Belegung sinkt leicht. Die Calvinstadt hat jedoch touristisches Wachstumspotenzial.
Genf belegt regelmässig Spitzenplätze bei Rankings der Lebensqualität und wird in internationalen Medien oft als Reiseziel empfohlen, so zum Beispiel von «European Best Destinations», einer der meistbesuchten Reise- und Kulturwebseiten. Die New York Times führte Genf in ihrer prestigeträchtigen Liste «52 Ziele für 2024».
Auszeichnungen wie diese belegen, dass es Genf mit den Claims «The Resort City» und «Unexpected Geneva» gelingt, sich als spannende und naturnahe Freizeitdestination zu positionieren. Der 140 Meter hohe «Jet d'Eau» im grössten Alpensee ist Genfs Wahrzeichen und ein ganzjähriges Besuchermagnet.
Im Stadtteil Eaux-Vives gibt es neuerdings einen Badstrand, und auch die schwimmende Insel von Cologny zieht Einheimische und Touristen an. Ausserdem bietet die erneuerte Bergstation der Salève-Seilbahn den Gästen ein atemberaubendes Panorama auf Stadt, See und Berge. Genf verfügt auch über eine grosse und malerische Altstadt.
Die internationalste Stadt der Schweiz
Vor allem bei wohlhabenden Reisenden ist Genf sehr beliebt als Shopping- und Genussdestination. Davon zeugen rund 80 exklusive Boutiquen, dreissig «maîtres chocolatiers» und elf Sterne-Restaurants. 95% der grossen Luxusuhren-Marken sind in Genf mit einem Verkaufsgeschäft vertreten.
Genf ist auch eine Stadt der Wissenschaft. Die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) betreibt eine der wichtigsten Grossforschungsanlagen der Welt. Die «Université de Genève», deren Anfänge bis 1559 zurückreichen, ist mit über 18'000 Studenten die zweitgrösste Volluniversität der Schweiz. 40 Prozent der Studierenden stammen aus dem Ausland.
Doch Genf ist viel mehr – und zuvorderst eine Diplomatenstadt. Bei den Vereinten Nationen sind 181 ständige Vertretungen registriert. 38 internationale Organisationen und 432 NGOs haben in Genf ihren Sitz oder eine wichtige Niederlassung.
Wie international der Tourismus in Genf ist, zeigt die Tatsache, dass 2023 nur ein Viertel (25.4%) der Übernachtungen von Gästen aus der Schweiz stammten (2019 waren es sogar nur 19%). Zum Vergleich: In Basel-Stadt generieren Schweizer Gäste 36% der Logiernächte.
Die wichtigsten ausländischen Quellmärkte für Genf sind die USA (11%), das Vereinigte Königreich (8.7%), Frankreich (8.5%) und die Golfstaaten (6.4%). Die restlichen 40% der Logiernächte verteilen sich auf Gäste aus der übrigen Welt.
Starkes Luxussegment
Der Kanton Genf verfügt über 127 Hotels mit gut 11'000 Zimmern. Mit 14 Hotels und 1757 Zimmern im Fünfsterne-Bereich sind Luxusangebote stark ausgeprägt. Zudem gibt es rund zwanzig exklusive Privatkliniken, die zum Teil stark von «Gesundheitstouristen» leben.
Die Hotellerie im Kanton Genf verzeichnete mit 3.55 Millionen Logiernächten bereits 2023 Rekordfrequenzen. In diesem Jahr dürften es gut 3.7 Millionen oder 5 bis 6 Prozent mehr werden. Weil aber die Beherbergungskapazitäten in den letzten Jahren stark stiegen – allein seit 2022 eröffneten zwölf neue Hotels mit 1500 zusätzlichen Zimmern – ist der Belegungsgrad leicht rückläufig.
2023 lag die Zimmerbelegung bei 63.3%, in guten Jahren vor der Corona-Krise waren es 67%. Für 2024 liegen noch keine definitiven Zahlen vor. Klar ist, dass der Kuchen grösser wurde, aber eben auch die Zahl der Hotels, die sich diesen teilen.
Schlecht über das Jahr verteilt
Die Nachfrage ist nicht sehr gut über das Jahr verteilt. Während die Monate April bis Juni sehr stark frequentiert sind, ist das erste Quartal schwach. Im März fehlt der Automobilsalon, der jeweils über einige Tage weitherum für volle Hotels sorgte.
Die höchste Zimmerbelegung weisen Vierstern-Häuser auf. Der durchschnittliche Zimmerpreis in diesem Segment ist aber unter Druck. Die Fünfstern-Hotels setzen am Markt nach wie vor hohe Preise durch, bezahlen dies aber mit einer sinkenden Belegung.
Immerhin gibt es für die kommenden Jahre aber Potenzial bei ausländischen Quellmärkten. Während nämlich die Zahl der Logiernächte deutlich über dem Niveau des Vor-Covid-Jahres 2019 liegt, sind die Frequenzen am Flughafen noch deutlich darunter.
- Lyon will nachhaltiger werden
- Boomender Hotelmarkt in Paris
- Tourismus profitiert von ausgabefreudigen Amerikanern
Dossier: Tourismus
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=9421
Suchen Sie eine Stelle im Gastgewerbe?
Inserieren Sie kostenlos auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe!