Wirteverband Basel-Stadt

Covid-Kredite: Jetzt müssen die Zinsen runter!

Banken fahren Riesengewinne ein, obwohl sie kein Risiko tragen

Während der Corona-Pandemie haben die Banken öffentlich erklärt, mit den Covid-Krediten keine Gewinne erzielen zu wollen. Die aktuellen Zinssätze zeigen ein anderes Bild: Die Zinssätze für die Kreditnehmer liegen momentan bei 1.5 bzw. 2 Prozent, obwohl die Nationalbank die Leitzinsen in mehreren Schritten auf 0.5 Prozent gesenkt hat – und sie wahrscheinlich noch weiter senkt.

Die Banken schreiben mit Covid-Krediten hohe Gewinne, ohne das geringste Risiko des Ausfalls zu tragen. Der Bund als Bürge hat bereits 145 Millionen Franken als uneinbringliche Forderungsbeträge abgeschrieben. Das tönt nach viel, entspricht aber nur 0.86 Prozent des gesamten Kreditvolumens.

Die Zinssätze auf Covid-Krediten müssen sinken und unterhalb der Leitzinsen zu liegen kommen. Staatlich gesicherte Kredite dürfen nicht so hoch verzinst werden wie Marktkredite!

Die Unternehmen haben auch bei tieferen Zinsen genügend Anreize, um die Covid-Kredite rasch zurückzubezahlen. Insgesamt wurden bei 99.5 Prozent der Covid-Kredite Amortisationen geleistet. 72 Prozent der Kredite wurden sogar vollständig zurückbezahlt. Manche Unternehmen brauchen noch etwas Zeit, und diese soll man ihnen geben.

In der Debatte zum Covid-19-Solidarbürgschaftsgesetz äusserte sich der Bundesrat zur Anpassung der Zinssätze: «Wenn diese Frage auftauchen sollte und es eine Interessenabwägung gibt, wird sich der Bundesrat mit Sicherheit zugunsten von 100’000 KMU und nicht zugunsten von 123 Banken entscheiden.»

Falls der Bundesrat die Zinsen nur moderat oder gar nicht senkt, bricht er sein Versprechen.

Maurus Ebneter
Präsident Wirteverband Basel-Stadt

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