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31.10.2024

«Gastwelt» ist zweitgrösster Arbeitgeber Deutschlands

Auf Augenhöhe mit der Automobilindustrie

Die Denkfabrik «Zukunft der Gastwelt» (DZG) hat zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation die Wertschöpfungszahlen für den Dienstleistungssektor Gastwelt aktualisiert. In Tourismus, Travel, Hospitality, Foodservice und Freizeitwirtschaft arbeiten demnach 6.185 Millionen Menschen, was einen Anteil von 13.5 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland entspricht. Die 250’000 Gastwelt-Unternehmen steuerten im Jahr 2023 zudem 453.1 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt bei, was elf Prozent entspricht.

In beiden Rankings liegt die Gastwelt – nach dem produzierenden Gewerbe bzw. der Automobilindustrie – jeweils auf Platz 2. «Wir sind der zweitgrösste private Arbeitgeber des Landes und faktisch in jeder der 11’000 Gemeinden in Deutschland präsent. Die Gastwelt ist damit nicht nur wirtschaftlich ein Big Player, sondern durch ihre Flächenpräsenz auch für ein gutes gesellschaftliches Miteinander unverzichtbar», so DZG-Präsident Gerhard Bruder.

Ausgangspunkt der aktualisierten Wertschöpfungsberechnung ist eine vom Fraunhofer-Institut im Jahr 2022 veröffentlichte Grundlagenstudie im Auftrag der DZG, in der die Branchen Tourismus, Travel, Hospitality, Foodservice und Freizeitwirtschaft zu einem vernetzten Ökosystem (inklusive Zulieferer) zusammenfasst.

Die Untersuchung präsentiert mit der «360°-Gastwelt» ein ganz neues Verständnis von «Gastlichkeit» als gemeinsames, branchenübergreifendes Dienstleistungsprodukt.

«Wenn wir bislang über Gastlichkeit gesprochen haben, standen vor allem Reisende im Fokus. Gastlichkeit findet aber auch tagtäglich im Leben von uns allen statt – ob auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker oder im Coffeeshop, bei Events und Messen, in der Kantine zum Mittagessen, in Freizeitsparks, bei der Schul- und Krankenhausverpflegung, im Reisebüro oder eben in Hotels, Bars oder der Gastronomie», sagt Gerhard Bruder.

Laut Fraunhofer-Studie verbringt jeder Mensch bei uns im Land durchschnittlich 12 bis 15 Prozent seiner Lebenszeit in unserer Gastwelt und habe damit jede achte Minute einen Gastlichkeits-Touchpoint.

«Die Arbeit unseres Dienstleistungssektors ist also kein ‘nice to have’, sondern ein zentraler Eckpfeiler unseres ökonomischen Wohlstands und des sozialen Miteinanders. Die Gastwelt ist damit ohne Zweifel das Herz unserer Gesellschaft», betont Bruder.

Neben den kumulierten Beschäftigungszahlen von 6.185 Millionen (3.195 Millionen direkt und 2.99 Millionen indirekt Beschäftigte) sowie einem BIP-Anteil von 453.1 Milliarden Euro (2021 waren es 355.3 Milliarden Euro), wurden 2023 Investitionen von 36.3 Milliarden Euro durch Gastwelt-Unternehmen getätigt.

In absoluten Zahlen ist das die zweithöchste Summe nach 2019 (40.5 Milliarden Euro). 82.2 Prozent des Gastwelt-Anteils am Bruttoinlandsprodukt geht auf private Ausgaben («leisure spending») zurück, während 17.8 Prozent auf den Geschäftsreisebereich («business travel spending») entfielen. Die Gästeübernachtungen lagen im vergangenen Jahr mit 487.2 Millionen Übernachtungen nur noch zwei Prozent unter dem Allzeithoch von 2019 (495.6 Millionen).

zukunft-gastwelt.de


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