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13.01.2025
Klares Votum einer grossen Mehrheit
Deutsche wünschen tiefere Mehrwertsteuer in der Gastronomie
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von sieben auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024 stösst in der Bevölkerung auf breite Ablehnung. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag des Branchenverbands Dehoga. Mehr als zwei Drittel der Befragten bewerten die Massnahme als ungerechtfertigt.
Besonders betroffen von der Erhöhung der Mehrwertsteuer sind Menschen mit geringerem Einkommen, die nun seltener gastronomische Angebote nutzen.
Die neue INSA-Studie belegt zudem die grosse Bedeutung von Restaurants, Wirtshäusern und Biergärten für die Lebensqualität jedes Einzelnen als auch für Städte und Gemeinden. 82.7 Prozent der Befragten würden es bedauern, wenn gastronomische Betriebe in ihrer Region schliessen müssten.
«Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache», kommentiert Dehoga-Präsident Guido Zöllick. «Eine einheitliche Besteuerung von Essen mit 7 Prozent Mehrwertsteuer ist nur fair und gerecht. Es geht um die Zukunft unserer Restaurants und Wirtshäuser und damit um den Erhalt der kulinarischen Vielfalt in unserem Land.»
Die Gastronomie sei nicht nur ein starker Wirtschaftsfaktor, sondern habe auch eine hohe Relevanz für die Gemeinschaft. «Unsere Betriebe sind wichtige Orte der Begegnung, des Austausches und des Miteinanders», so Zöllick.
Massive Ablehnung der Steuererhöhung. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von sieben auf 19% zum 1. Januar 2024 wird von 67.7% der Befragten und damit einer absoluten Mehrheit als eher (29.2%) oder absolut ungerechtfertigt (38.5%) angesehen. Nur 19.8% empfinden dies als absolut (5.3%) oder eher gerechtfertigt (14.5%). 6.4 Prozent ist dies egal, 4.8% wissen es nicht, und 1.5% wollen dazu keine Auskunft tätigen.
Rückgang der Restaurantbesuche: 44.4 Prozent der Umfrageteilnehmer haben aufgrund der Mehrwertsteuerhöhung gastronomische Betriebe im Jahr 2024 seltener besucht als noch im Jahr zuvor, 45.7% haben dies nicht getan. 8.0% wissen es nicht und weitere 1.8% wollen sich nicht äußern.
Mehrwertsteuererhöhung trifft Geringverdiener besonders hart: Die Umfrage zeigt, dass vor allem Menschen mit niedrigerem Einkommen auf Restaurantbesuche verzichten müssen. 53.0% der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen bis 1000 Euro gaben an, aufgrund der Mehrwertsteueranpassung seltener auswärts essen zu gehen. In der Einkommensklasse 4000 Euro und mehr sagten dies «nur» 38.7% Somit trifft die Mehrwertsteuererhöhung gerade auch die ökonomisch schwächeren Haushalte.
Restaurants entscheidend für Lebensqualität: Das Vorhandensein von Restaurants, Wirtshäusern und/oder Biergärten für ihre Lebensqualität im jeweiligen Wohnort ist den Befragten zu 35.3% eher und zu 23.7% sehr wichtig. Dies ergibt eine absolute Mehrheit von 59.0%. Etwa ein Viertel (23.1%) ist hier neutral und lediglich 15.2% sind der Meinung, dass diese eher (8.5%) oder sehr unwichtig (6.7%) für ihre Lebensqualität sind. 2.7% können oder wollen sich nicht festlegen.
Gastronomiebetriebe haben grösste Relevanz: Insgesamt 82.7% der Befragten würden es sehr (46.2%) beziehungsweise etwas (36.5%) bedauern, wenn gastronomische Betriebe in ihrer Region schliessen müssten. Lediglich 11.4% würden kein Bedauern empfinden, 4.5% wissen es nicht und 1.4 Prozent wollen dazu keine Auskunft tätigen.
Essengehen ist fest verankert im Alltag der Menschen: 88.6% der Befragten geben an, dass sie die Gastronomie regelmässig nutzen. Davon gehen 22.2% der Befragten einmal im Monat essen, 20.1% mehrmals im Monat, 11.0% einmal in der Woche und 5.2& mehrmals in der Woche. 30.1% der Umfrageteilnehmer gehen durchschnittlich seltener als einmal im Monat in Restaurants, Wirtshäuser oder Biergärten, um dort zu essen. Nur 8.9% nutzen gar nicht die Gastronomie. 2.4% können oder wollen sich dazu nicht äussern.
Die repräsentative Befragung von 2002 Personen aus ganz Deutschland fand zwischen dem 13. und 16. Dezember 2024 statt.
- Deutsches Gastgewerbe bleibt in der Verlustzone
- Änderungen bei der Besteuerung von geliefertem Essen
- Reduzierter Mwst-Satz ist essenziell für die Beherbergung
Dossier: Mehrwertsteuer
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