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12.02.2010
Zürich drittteuerster Einzelhandelsstandort Europas
Neue Shopping Centers nicht erfolgreich
Wie die neue Retail-Marktstudie Schweiz 2010 der Location Group zeigt, ist Zürich der drittteuerste Einzelhandelsstandort Europas. Einkaufszentren, die nicht an zentraler Lage positioniert sind, haben es immer schwerer.
Noch vor zwei Jahren lag die Spitzenmiete in der Zürcher Bahnhofstrasse bei CHF 7150. Heute liegt die Marktmiete pro Quadratmeter bei CHF 9475 im Jahr. Die Kaufkraft der Zürcher Bevölkerung hat trotz Krisenstimmung nicht gelitten.
Damit überholt die Zürcher Luxusmeile in Europa die Londoner New Bond Street (CHF 8350), liegt aber hinter der Avenue des Champs Elysées in Paris (CHF 11'000) und der Via Montenapoleone in Mailand (CHF 9650). Im globalen Vergleich liegt Zürich vor Ginza in Tokio (CHF 8450) und somit auf Rang 5 hinter der Fifth Avenue in New York (CHF 18'500), dem Causeway Bay in Hong Kong (CHF 16'600).
Hohe Schlüsselgelder in Zürich
Die Höhe der Schlüsselgelder ist ein Zeichen dafür, welches die erfolgreichsten Verkaufsplätze sind. Vor allem Unternehmen aus der Luxusbranche und erfolgreiche Modeketten prägen die Preisstruktur in den Zentren der Schweiz. So zahlte die Swatch Group Millionen, um für ihre Marke Breguet 600qm an der Bahnhofstrasse 31 anzumieten. Hermès sicherte sich die Fläche von Meister Silber auf 700qm – zwischen dem Modehaus Grieder und dem Hotel Savoy.
Die Zürcher Modeboutique Bernie's hat nach fünfzig Jahren an der Bahnhofstrasse über 400 Quadratmetern neben der Papeterie Landolt-Arbenz angemietet. Apple eröffnete mit zwei Jahren Verspätung einen Flagship-Store neben Manor. Je weiter man sich von der Bahnhofstrasse entfernt, sinken die Schlüsselgelder dramatisch.
Genf mit Rekord-Neueröffnungen
Nie zuvor konnte Genf mit so vielen Spitzenmarken in den besten Verkaufslagen aufwarten wie im 2010. Die Spitzenmieten der Rue du Rhône betragen jährlich CHF 7400. Neben Panerai und Graff Diamonds eröffnete auch der Juwelier Boucheron dort seine erste Boutique in der Schweiz. Durch den Zuzug am Place de la Fusterie hat Audemars Piguet seine Fläche verdoppelt. Auch den französischen Star-Schuhdesigner Christian Louboutin zieht es nach Genf an die beste Lage.
Ausserdem eröffneten die internationalen Brands Church's, Dior Horlogerie, Fendi, Hacket London, Hervé Leger, Hublot, Lanvin, Paul & Joe, Tara Jarmon, Victorinox und Vilebrequin Verkaufsgeschäfte in Genf. Versace übernahm die Fläche von Galli am Place de Longemalle für mehrere Millionen Schlüsselgeld. Bereits Omega zahlte Millionen für das ehemalige Geschäft von Louis Vuitton.
Neue Shopping Center nicht erfolgreich
Einkaufszentren, die nicht an zentraler Lage positioniert sind, haben es immer schwerer. So auch das Berner Shopping-Center Westside, das seit der Eröffnung und nach der grossen Neugier wenig besucht ist und verwaist in der Berner Peripherie glänzt. Wie beim Zürcher Pendant Sihlcity, gibt es für die potenzielle Kundschaft augenscheinlich noch keinen Grund, das neue Einkaufszentrum aufzusuchen.
Das Mietinteresse an den besten Verkaufslagen in Schweizer Städten ist ungebrochen, was weitere Mietsteigerungen und die kontrovers diskutierten Schlüsselgelder mit sich bringt. Die Nachfrage nach Objekten an 1a-Lagen übersteigt das Angebot bei weitem.
Dossier: Detailhandel
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=2007
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