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22.02.2011
Tourismus fängt Rückgänge aus dem Euro-Raum auf
Schweizer, Asiaten und Araber sorgen für leichtes Wachstum
Trotz ungünstiger Ausgangslage hielt der Schweizer Tourismus der Konkurrenz 2010 stand. Die Hotelübernachtungen nahmen gegenüber dem Vorjahr um 1.7% zu, dies dank einer Steigerung der Logiernächte von Schweizer Touristen und einer Zunahme der Anzahl Touristen aus China, Indien und den Golfstaaten. Wachstumsmotoren waren die grossen Städte.
"Dank der Investitionen zur Verbesserung der Infrastrukturen und Dienstleistungen in der Hotellerie (rund 1.3 Milliarden Franken pro Jahr) und bei den Bergbahnen sind wir in den letzten Jahren konkurrenzfähiger geworden", erklärte Jürg Schmid, Direktor von Schweiz Tourismus, anlässlich einer Medienkonferenz in Zürich.
Grösstes Hindernis für den Schweizer Tourismus war 2010 der Euro, der in den beiden letzten Jahren gegenüber dem Franken um 23% an Wert eingebüsst hat. Bei den fünf wichtigsten Märkten der Euro-Zone (Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande und Belgien), die zusammen 49.3% der 2010 von ausländischen Touristen generierten Übernachtungen repräsentieren, nahm die Zahl der Hotelübernachtungen im Vergleich zu 2009 um 3.2% ab. Von diesen fünf Märkten verzeichnete nur Frankreich eine Steigerung (+1.1%). Insgesamt schlagen die Logiernächte von Touristen aus der Euro-Zone mit 33% aller Hotelübernachtungen zu Buche.
Die negativen Folgen der ungünstigen Wechselkurse konnten jedoch teilweise durch ein bedeutendes Wachstum bei den Übernachtungen von Touristen aus China (+48.8%), Indien (+21.1%) und den Golfstaaten (+13%) aufgefangen werden. Diese drei Märkte verfügen über ein Wachstumspotenzial, das langfristig über dem Durchschnitt liegt, und bilden zusammen mit Russland (+2.9%) und Spanien (+0.6%) wichtige strategische Märkte für die Zukunft des Schweizer Tourismus. Auch die Vereinigten Staaten, der drittgrösste ausländische Markt in Bezug auf die Anzahl Übernachtungen, befindet sich wieder auf Wachstumskurs (+8.9%).
Mit einer Zunahme von 2.2% an Hotellogiernächten (+340'836) und 4.2 Prozent an Anreisen hat der einheimische Tourismus einen grossen Anteil am Wachstum 2010. Der Schweizer Markt generierte 15.7 Millionen Übernachtungen und bleibt somit mit Abstand der grösste Markt (43.5% aller Hotelübernachtungen).
Das 2010 erreichte Übernachtungsergebnis stellt im übrigen für den Schweizer Markt nach dem 2008 erzielten Rekord von mehr als 15.8 Millionen Logiernächten das zweitbeste Resultat der letzten zehn Jahre dar. Insgesamt wurde das gute Ergebnis der Hotelübernachtungen 2010 vom Aufschwung der Geschäftsreisen in den Städten stark beeinflusst. Der Geschäftstourismus legte in den Schweizer Grossstädten gegenüber 2009 um 6% zu.
Mehr Kurzaufenthalte
1992 betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Schweiz 2.9 Tage (unabhängig von der Herkunft der Touristen), 2010 waren es noch 2.2 Tage. Dieser Rückgang um nahezu 25% zeigt, wie sehr sich das Verhalten der Reisenden in weniger als zwanzig Jahren verändert hat.
Heute teilen die Touristen ihre Aufenthalte auf beziehungsweise reisen häufiger, während sich die Dauer ihres Aufenthaltes reduziert. Die Schweizer Hotellerie braucht immer mehr Touristen, um auf die gleiche oder höhere Anzahl Logiernächte zu kommen. Laut Jürg Schmid "unterstreicht diese Entwicklung der Reisegewohnheiten, dass es strategisch wichtig ist, weitere potenzielle Besuchende anzuziehen und das Wachstumspotenzial neuer Märkte zu nutzen".
Stabile Parahotellerie
Gemäss Resultat einer von Schweiz Tourismus bei den Partnern der neuen Interessensgemeinschaft Parahotellerie Schweiz (Schweizer Jugendherbergen, Bed & Breakfast Switzerland, Camping TCS, Interhome und Reka) durchgeführten Umfrage weist die Bilanz für das Jahr 2010 in Bezug auf die Übernachtungen und den Umsatz ein stabiles Ergebnis beziehungsweise eine leichte Erhöhung gegenüber 2009 aus.
Nur die Campingplätze des TCS beklagen einen leichten Rückgang der Übernachtungen (-3.5%) und des Umsatzes (-2%). Die fünf Player generieren jährlich zusammen rund fünf Millionen Übernachtungen in der Parahotellerie.
Das Total der in der Parahotellerie generierten Übernachtungen belief sich 2003 auf 32.8 Millionen. Seither ist die Beherbergungsstatistik für die Parahotellerie unterbrochen.
Erwarteter Rückgang
Die Zahlen der Logiernächte im Dezember 2010, die einen Rückgang der Hotelübernachtungen ausländischer Touristen um 7.4% sowie eine Zunahme der Übernachtungen von Touristen aus der Schweiz um 2.6% zeigen, widerspiegeln auf der einen Seite die zunehmenden Auswirkungen des starken Frankens in Kombination mit dem ungünstigen Ferienkalender, auf der anderen Seite die stabilisierende Rolle des einheimischen Marktes.
Für das Jahr 2011 erwartet Schweiz Tourismus daher einen Rückgang der Hotelübernachtungen von 2 bis 3% resp. sogar von 3 bis 5% für den Freizeitmarkt, der auf schlechte Wechselkurse sensibler reagiert als der Geschäftstourismus.
"Unter diesen Umständen begrüssen wir es, dass der Bundesrat dem Parlament vorschlägt, unsere Mittel für die Werbemassnahmen 2011 und 2012 um 24 Millionen Franken aufzustocken. Damit soll einerseits die stabilisierende Wirkung des einheimischen Marktes gefördert und andererseits das Wachstumspotenzial des Schweizer Tourismus in den Märkten, in denen er wegen der Frankenstärke nicht benachteiligt ist, genutzt werden", meinte Jürg Schmid.
- Schweiz Tourismus
- Basel: Erneut mehr Übernachtungen - trotz starkem Franken
- Internationalisierungsbedarf der österreichischen Hotellerie
Dossiers: Hotellerie | Konjunktur | Tourismus
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