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06.05.2011

Studie: Littering kostet jährlich 200 Millionen Franken

Vor allem Abfälle von Mahlzeiten und Getränken

Das gedankenlose Fallen- und Liegenlassen von Abfällen im öffentlichen Raum – so genanntes Littering – stört nicht nur die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung, die Beseitigung dieser Abfälle kostet auch viel Geld, jährlich gesamtschweizerisch rund 200 Millionen Franken. Das behauptet eine neue Studie, die das Bundesamt für Umwelt in Auftrag gegeben hatte.

Viele Getränke- und Takeaway-Verpackungen, gratis abgegebene Zeitungen und Prospekte, Zigarettenstummel und andere Abfälle landen auf dem Boden anstatt im Abfalleimer. Dieses Phänomen, als "Littering" bezeichnet, lässt die Reinigungskosten der Städte und Gemeinden beachtlich ansteigen und stört überdies die Bevölkerung.

Über die Kosten, die das Littering jährlich verursacht, gab es bisher bloss grobe Schätzungen. Nun wurde in einer vom Bundesamt für Umwelt in Auftrag gegebenen Studie erstmals untersucht, wie hoch die Kosten des Litterings tatsächlich sind, und welche Abfälle besonders häufig auf den Boden statt in den Abfalleimer geworfen werden.

Die Bafu-Studie "Littering kostet; Fraktionsspezifische Reinigungskosten durch Littering in der Schweiz" zeigt, dass in der Schweiz gesamthaft jährlich rund 200 Millionen Franken durch Littering anfallen, 150 Millionen Franken davon im öffentlichen Raum, 50 Millionen Franken in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Kosten zur Beseitigung dieser Abfälle müssen die öffentliche Hand, d.h. die Steuerzahler, bzw. die Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel aufbringen.

Auf den Strassen, in Parkanlagen oder an Fluss- und Seeufern anstatt in Abfalleimern landen vor allem Abfälle von Mahlzeiten (Takeaway-Unterwegsverpflegung), Getränken (Aludosen, Pet- und Glasflaschen), Gratiszeitungen und Flyer sowie Zigaretten.

Zudem zeigt die Studie, dass jene Räume, wo besonders viel Littering erfolgt (z.B. Bahnhofvorplätze, Party- und Picknickzonen), örtlich relativ klar abgegrenzt werden können.

Basis für weitere Diskussionen

Für die Beseitigung dieser Abfälle sind die betroffenen Gemeinden, bzw. die öffentlichen Verkehrsunternehmen zuständig. Insbesondere die grossen Städte, die am stärksten von Littering betroffen sind, stellt die Durchsetzung des Verursacherprinzips vor Schwierigkeiten.

Heute werden die Kosten der Reinigung jener Orte, wo besonders viel Littering erfolgt, in der Regel über die Gemeindesteuern gedeckt. Für grössere Städte können diese Kosten mehrere Millionen Franken jährlich betragen. Das bedeutet, dass die Bevölkerung einerseits unter Abfall an öffentlichen Orten leidet, und andererseits für dessen Beseitigung auch noch finanziell aufkommen muss. Jene Personen, die tatsächlich für das Littering verantwortlich sind, müssen häufig nichts beitragen.

Laut einer Mitteilung des BAFU dient die neue Studie zu den Littering-Kosten als Grundlage für Diskussionen und Verhandlungen zwischen kommunalen Behörden und den Erstverursacher-Branchen. Das Bundesamt organisiert zu diesem Zweck einmal pro Jahr einen Runden Tisch.


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