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13.02.2014
Metz und Nancy erscheinen auf der touristischen Landkarte
Centre Pompidou und Kongresse bringen Gäste nach Lothringen
Der Fremdenverkehr in Lothringen ist weit davon entfernt, der Nachbarregion Elsass den Rang abzulaufen. Die Städte Metz und Nancy haben aber den Grundstein gelegt, sich touristisch weiterzuentwickeln.
Das Centre Pompidou in Metz verzeichnet seit seiner Eröffnung im Mai 2010 beeindruckende Frequenzen. Die erste Besuchermillion war bereits nach 17 Monaten erreicht. Im Jahr 2012, als der erste Ansturm abgeklungen war, wurden immer noch 475'000 Besucher verzeichnet. Ursprünglich ging man von 300'000 Besuchern pro Jahr aus.
An das Centre Pompidou ist die Hoffnung geknüpft, dass es sich zu einem kulturellen Leuchtturm in Ostfrankreich entwickelt. Das Museum profitiert von einem einzigartigen Vorteil: Es kann die Sammlung des Pariser Mutterhauses nutzen, die 65'000 Werke moderner und zeitgenössischer Kunst umfasst. Metz erfährt eine deutliche Aufwertung, die sich nicht nur auf den Kulturtourismus beschränkt.
Wachstumsimpulse sind dringend nötig. Zum einen ist Metz trotz reicher Geschichte und zahlreicher Sehenswürdigkeiten keine typische Tourismusdestination, zum anderen gingen die Logiernächte zurück, seit viele Geschäftsleute nicht mehr vor Ort bleiben, sondern von den guten TGV-Verbindungen profitieren. Nach Paris sind es nur noch 82 Minuten.
Zahlen des Statistikinstitutes Insee zeigen, dass die Übernachtungen in der Moselstadt seit der Eröffnung des 72 Millionen teuren Euro Museums zweistellig zulegten. Im August 2010 lag der Zuwachs sogar bei 28% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Selbst in der 55 Kilometer weit entfernten Grossstadt Nancy war der Effekt zu spüren – wenn auch weniger deutlich.
Nancy hofft auf mehr Kongresse
In Nancy wird demnächst ein neues Kongresszentrum eingeweiht, das 70 Millionen Euro kostet. Auf eine Fläche von rund 30'000 Quadratmetern entstehen 12 Tagungsräume, zwei Veranstaltungsarenen mit 850 und 300 Plätzen, Foyers, Salons, Ausstellungshallen und Banketträume für 1200 Personen. Das "Centre Prouvé" wird über 450 Parkplätze verfügen. Es ist vom TGV-Bahnhof und von der berühmten Place Stanislas (Unseco-Weltkulturerbe) in weniger als zehn Minuten zu Fuss erreichbar.
Das neue Kongresszentrum zieht Hotelinvestoren an. Demnächst eröffnet das Dreisterne-Haus Campanile mit 79 Zimmern. Auf der Ile de Corse im Stadtzentrum soll ein Hotel mit 110 Zimmern entstehen. Zudem gibt es Pläne für ein Erstklasshotel mit 120 Zimmern in der Nähe des Centre Prouvé.
Metz und Nancy gehören zur Grossregion Saar-Lor-Lux, die aus Lothringen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, dem Grossherzogtum Luxemburg und einem Teil Belgiens besteht. Im Herzen Europas verschreibt sich dieser Raum der Zusammenarbeit der wirtschaftlichen, kulturellen, touristischen und sozialen Entwicklung seiner 11 Millionen Einwohner.
Metz hat 120'000 Einwohner, der Ballungsraum 390'000. Die 25 Hotels der Stadt verfügen über 1460 Zimmer, im gesamten Einzugsgebiet sind es 3062 Zimmer in 54 Hotels. Die Nächtigungszahlen sind noch bescheiden: Etwa 880'000 in der Agglomeration, davon knapp die Hälfte in der Stadt.
Nancy ist mit 107'000 Einwohnern etwas kleiner, doch der Ballungsraum ist etwa gleich gross wie Metz. Die 25 Hotels der Stadt haben 1282 Zimmer, in der gesamten Aire Urbaine sind es 54 Hotels mit 2908 Zimmern. Grand Nancy verzeichnet pro Jahr etwa 850'000 Logiernächte, davon etwa 400'000 in der Stadt selbst.
Lothringen sucht den touristischen Anschluss
Noch immer entfallen fast vier Fünftel der Logiernächte in Lothringen auf französische Gäste. Wichtigste ausländische Quellmärkte sind Belgien, Deutschland, die Niederlande und Grossbritannien. Aussereuropäische Herkunftsländer spielen noch eine untergeordnete Rolle.
Die weitere touristische Entwicklung der Region ist ungewiss. Die Frequenzen liegen noch 5% hinter den Zahlen von 2007 zurück, als 3.8 Millionen Logiernächte verzeichnet wurden. Obwohl Lothringen fast dreimal so gross ist wie das Elsass und einen Fünftel mehr Einwohner hat, werden nur 60% der Übernachtungen registriert. Der Anteil ausländischer Gäste ist im Elsass fast doppelt so hoch.
Lothringen ist landschaftlich und kulturell attraktiv. Auch gastronomisch hat die Gegend mehr zu bieten als Quiche Lorraine und Mirabellen. Die Investitionen in Metz und Nancy, aber auch die Eröffnung des grössten Center Parcs in Europa, einer Feriensiedlung mit 620 Mitarbeitern und 870 Wohneinheiten in der Nähe von Sarrebourg, lassen Erwartungen aufkeimen, eine Liga aufzusteigen.
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