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21.12.2015

Trotz Terror: Kontinuierliches Wachstum bei Städtereisen

Hong Kong, Paris und New York sind beliebtesten Reiseziele

Städtereisen sind weltweit das grösste Wachstumssegment. Reisende aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika steuern vermehrt attraktive Ziele in nahen Ländern oder in Übersee an. Der Ausblick für dieses Marktsegment bleibt trotz der kurzzeitigen Auswirkungen der Terrorangriffe in Paris positiv. Indes wachsen die Bedenken angesichts der Folgen von grossen Touristenmassen in sehr beliebten Destinationen. Zu diesen Ergebnissen kommt der ITB World Travel Trends Report, den IPK International im Auftrag der ITB Berlin erstellt hat.

Die Anzahl an Städtereisen schnellte zwischen 2007 und 2014 um 82 Prozent in die Höhe und erreichte einen Anteil von 22 Prozent bei allen Auslandsurlaubsreisen weltweit, so die Ergebnisse des World Travel Monitors. "Dieses sehr dynamische Segment hat das Marktwachstum über die letzten sieben Jahre entschieden vorangetrieben", so Rolf Freitag, Präsident IPK International. Günstige Flüge und preiswerte Unterkünfte sowie neue Attraktionen und Aktivitäten begünstigen diesen starken Anstieg.

Das stärkste Wachstum kommt aus der Region Asien-Pazifik. Städtereisen machten hier 2007 einen Anteil von 15 Prozent aller Auslandsreisen aus und erreichten im vergangenen Jahr 25 Prozent. Dieses starke Wachstum lässt sich zurückführen auf die drastische Zunahme der Anzahl von Chinesen, die Reisen ins Ausland unternehmen – viele von ihnen kurze Reisen in asiatische Städte.

Südamerikaner machen ebenfalls mehr internationale Städtereisen, meistens innerhalb des Kontinents. Der Anteil der Städtereisen an den Auslandsreisen wuchs hier um neun Prozentpunkte auf mehr als ein Fünftel im vergangenen Jahr an. Diese Entwicklung wurde verstärkt durch Reisen zu brasilianischen Städten für die Fussball-Weltmeisterschaft.

In Europa wuchs die Anzahl der Städtereisen bei den Auslandsurlaubsreisen auf rund 20 Prozent im vergangenen Jahr, ausgehend von etwa 15 Prozent im Jahr 2007. In Nordamerika hatten Städtereisen bei den Auslandsurlaubsreisen einen Anteil von weniger als einem Fünftel im Jahr 2014. Diese im Vergleich zu anderen Regionen etwas niedrigere Zahl kommt dadurch zustande, dass viele bedeutende Destinationen aus nordamerikanischer Sicht Fernreiseziele sind. So sind zum Beispiel europäische Städte besonders beliebt bei Reisenden aus den USA und Kanada.

Hong Kong, Paris und New York waren 2014 die Top drei Städtereiseziele der Welt (Stadt inklusive Umgebung). Hong Kong blieb Nummer eins, rechnet man grenzüberschreitende Übernachtungsreisen von chinesischen Einwohnern ein. Die anderen Top Ten Destinationen sind London, Macau, Bangkok, Barcelona, Singapur, Istanbul und München.

Grenzen des Wachstums?

Unterdessen sind Tourismusexperten zunehmend beunruhigt über den Einfluss von grossen Urlaubermassen in sehr beliebten Destinationen. Venedig macht sich zum Beispiel Sorgen um die Folgen der massenhaften Ankünfte von Kreuzfahrt-Passagieren, die in die engen Gassen strömen, um alle Sehenswürdigkeiten in kurzer Zeit zu besichtigen.

In Barcelona wurde viel Kritik laut von Einwohnern des historischen Stadtzentrums und anderer Bezirke an der großen Zahl von Touristen, die sich durch ihre Wohngegend drängen. Rolf Freitag bestätigt: "Das wird in manchen Städten zu einem Problem. Vor allem Kreuzfahrtschiffe mit ihrer grossen Zahl an Passagieren bringen Herausforderungen mit sich." Er sagt voraus, dass manche Städte über eine Begrenzung der Besucherzahlen in den nächsten Jahren nachdenken werden.

Dr. Martin Buck, Geschäftsbereichsleiter der Messe Berlin: "Städtereisen waren eindeutig ein wichtiger Wachstumstreiber für internationale Reisen und Tourismus in den vergangenen Jahren. Internationale Recherchen zeigen, dass Terrorangriffe häufig nur einen relativ kurzzeitigen Einfluss haben und dass die Tourismusindustrie auch im Angesicht von Krisen rund um die Welt robust bleibt."


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