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27.01.2016
Schmecken und Geniessen kann man lernen
Sinnesschulungen so früh wie möglich
Eine genussorientierte Lebensführung begünstigt Lernprozesse, setzt Energie frei und stärkt das Immunsystem. Die Eigenschaften eines Nahrungsmittels sind nicht unbedingt Voraussetzung für Genuss. Entscheidend ist das Verhalten des Geniessers – und das lässt sich mit Sinnesübungen in die richtige Richtung lenken.
Wenn ein Stück Schokolade im Mund schmilzt, löst das eine physikalisch-chemische Reaktion aus. Eine Vielzahl von Stimulanzien wird frei gesetzt und für die Geschmacksknospen und die Riechzellen zugänglich gemacht. Der Feinschmecker muss sich auf diese Sinneswahrnehmungen einstellen, sich konzentrieren und störende Einflüsse ausblenden.
Der Genuss von Schokolade, aber auch von allen anderen Lebensmitteln oder Getränken, braucht also Zeit. Das ist eine von sieben zentralen Genussregeln, die Dr. Rainer Lutz, klinischer Psychologe und Therapeut, in seinem Beitrag "Genuss und Genießen" in der neuen Ausgabe der aid-Fachzeitschrift Ernährung im Fokus vorstellt.
Die Eigenschaften eines Nahrungsmittels sind nicht unbedingt Voraussetzung für Genuss. Entscheidend ist das Verhalten des Geniessers. Und das lässt sich mit Sinnesübungen in die richtige Richtung lenken, alleine oder in der Gruppe.
Genussschulungen, bei denen ausgehend vom Riechen nach und nach alle Sinnen erkundet werden, finden beispielsweise in der Therapie von Depressionen, Schizophrenie, Abhängigkeitserkrankungen und Essstörungen Anwendung. Ihr Ziel ist letztendlich Selbstfürsorge, erklärt Lutz: "Die Person sieht sich in der Verantwortung für sich selbst und ihr Wohlergehen."
Auch gesunde Menschen können davon profitieren und ihr Leben mehr geniessen. Der Experte verweist auf Untersuchungen, wonach eine entspannte und an Genuss orientierte Lebensführung Lernprozesse begünstigt, Energien freisetzt und das Immunsystem stärkt.
Besondere Bedeutung haben Sinnesschulungen im Kindesalter. "Zwar sind alle Sinnesorgane von Geburt an funktionsbereit, man kann jedoch nicht von vornherein feine Geschmacksnuancen unterscheiden.
Das muss man üben", erklärt Angela Dietz, Oecotrophologin im Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Freising. Sie stellt in ihrem Zeitschriftenbeitrag einen vom KErn entwickelten Geschmacks-Parcours vor, der bei Ernährungsbildungsmassnahmen in Bayern eingesetzt wird. Ab Juni 2016 können Kindergärten und Grundschulen in Bayern den Parcours ausleihen.
Eva Neumann / aid
Dossier: Ernährung
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