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31.05.2019

USA: Gastronomen setzen auf «Off-Premise-Dining»

Digitalisierung verändert die Restaurantwelt

Die Vereinigten Staaten sind Europa in der Entwicklung voraus. Obwohl dort Take-Away und Lieferdienste schon lange alltäglich sind, wachsen diese alternativen Vertriebskanäle weiter.

In einer Umfrage im Auftrag der National Restaurant Association (NRA) geben 38 Prozent der Erwachsenen und 50 Prozent der Millennials an, dass sie aktuell öfters verzehrfertige Speisen nach Hause oder an ihren Arbeitsplatz bestellen als noch vor zwei Jahren. Spätestens für die Digital Natives der Generation Z werden Lieferoptionen selbstverständlich sein.

Mehr als sechs von zehn US-amerikanischen Restaurantbetreiber in den Segmenten Casual-Dining und Fast-Casual geben an, ihre Umsätze mit Lieferungen und Take-Aways und Lieferungen seien höher als vor zwei Jahren. Rückgänge verzeichneten lediglich ein Zehntel der Betriebe.

Das Delivery-Wachstum war besonders in den Segmenten Casual-Dining und Fast-Casual stark, doch selbst 55 Prozent der Fine-Dining-Restaurants verzeichneten mehr Lieferungen. Das Mitnahmegeschäft («to go») legte in 62 Prozent der Fast-Casual-Betriebe und in 61 Prozent der Casual-Dining-Lokale zu.

Nahezu vier von zehn Betreiber wollen 2019 mehr in den Ausbau des «Off-Premise»-Geschäfts investieren. Bei den meisten neuen Lokalen werden Take-Away-Schalter und Abholzonen für Lieferfahrer von Beginn weg eingeplant.

Die Investitionen umfassen technische Lösungen, die die Servicegeschwindigkeit erhöhen. Das spüren auch die Gäste, die sich jedoch rasend schnell daran gewöhnen, per Internet oder App, an Self-Ordering-Kiosken oder mit Tablets zu bestellen und zu bezahlen.

Die Digitalisierung verändert die Restaurantwelt. Moderne elektronische Angebotsschilder lassen sich so programmieren, dass sie je nach Tageszeit, Wochentag, Wetter, Lage und Jahreszeit besonders verkaufsfördernd sind.

Lieferungen, Take-Away, Home-Meal-Replacement, Drive-Thru und Catering generieren heute in den USA 63 Prozent der gesamten gastronomischen Frequenzen. Die massenhafte Verbreitung der alternativen Vertriebskanäle führt dazu, dass Restaurants nicht mehr in erster Linie als Verzehrorte verstanden werden, sondern als Zugangspunkte, bei denen offenbleibt, ob im Hause, in der Nähe, auf der Reise oder daheim konsumiert wird.

Die Evolution der Branche schreitet weiter voran. Sichtbar ist das unter anderem an virtuellen Restaurants, die keinen Speiseraum haben und lediglich auf Lieferungen setzen. Beschleunigt wird die Entwicklung durch das Internet und dessen mobile Nutzung. Die Kunden von heute sind daran gewöhnt, sich sofort auf dem Internet zu informieren, wenn sie etwas wissen wollen.

Wie Restaurants bei Google Maps, Tripadvisor, Facebook und Instagram erscheinen, wird zum entscheidenden Erfolgskriterium. Sieben von zehn amerikanischen Konsumenten schauen sich Speisekarten online an, fast zwei Drittel suchen online nach Informationen, bevor sie ein Restaurant besuchen.

Abholzone für Lieferfahrer. Bild: firehousesubs.com


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