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08.02.2021

Wie wir aus dem Lockdown aussteigen

So könnte die Exit-Strategie aussehen

Ausser ein paar Schliessungs-Fanatikern ist mittlerweile allen klar, dass wir eine Exit-Strategie brauchen. Covid wird endemisch sein, also fortwährend gehäuft auftreten. Wir müssen lernen, mit dem Virus und seinen Varianten zu leben. Daran führt kein Weg vorbei!

Am Tourismusgipfel von letzter Woche haben die nationalen Verbände dem Bundesrat Vorschläge unterbreitet, die eine Art Ampelsystem fordern. Indikatoren wie Neuansteckungen, Spitalauslastungen und die Impfquote bei den Risikogruppen würden dann automatisch zu Lockerungen führen.

Die Details dieser Vorschläge sind uns als Kantonalsektion nicht bekannt, doch dürften die Gedanken in die folgende Richtung gehen:

1. Die Bedingungen für die Wiedereröffnung müssen so sein, dass sie den Betrieben nennenswerte Deckungsbeiträge an die Fixkosten ermöglichen. Bei einer Sperrstunde um 19 Uhr ist dies nicht der Fall!

2. Es braucht klare, messbare Grundlagen und eine einfache, grossräumige Umsetzung. Zu überlegen ist die Einteilung der Schweiz in ein halbes Dutzend Grossregionen. Die Freigabe würde dann nicht mehr kleinflächig erfolgen, was den Gastronomietourismus beschränken wird.

3. Auf die einschlägig bekannten Corona-Schutzbestimmungen und Hygieneregeln werden wir bis auf weiteres nicht verzichten können. Dazu gehören Masken, Trennwände oder Abstände zwischen den Gästegruppen, die Kontaktdatenerhebung und die Händedesinfektion.

4. Je nach 7-Tages-Inzidenz, Impfstand bei den Risikogruppen und Spitalbelegungen werden die Aussen- und Innenbereiche freigegeben.

5. Je nach Indikator wird eine Sperrstunde zwischen 21 und 24 Uhr gelten, bevor die Öffnungszeiten wieder ganz freigegeben werden. Letzteres soll möglichst rasch geschehen, da sich der Aufenthalt und die Kontakte sonst vom kontrollierten in den unkontrollierten Bereich verlagern.

6. Je nach Werten gibt es eine Obergrenze für Gästegruppen: Mit 5 Personen pro Tisch beginnen und je nach Stufe auf 10, 50 und 100 Personen erhöhen, bevor die Begrenzung ganz aufgehoben wird.

7. Bei tiefen Werten wird die Sitzpflicht aufgehoben. Das wäre ein wichtiger Schritt, um auch Musik-Bars und Clubs wieder eine Perspektive zu bieten.

8. Auf kleinteilige Detailregelungen (z.B. zu Tischdekorationen oder Gästezeitschriften) ist zu verzichten. Es gilt das Wesentliche zu regeln und das, was unstrittig der Verbesserung des Infektionsschutzes dient.

9. Kein Alkoholverbot. Ein solches würde nur zur Verlagerung von Kontakten in Privatwohnungen und auf öffentliche Plätze führen. Das wäre kontraproduktiv!

10. Im Bereich von Veranstaltungen soll nicht zwischen dem privaten und öffentlichen Raum unterschieden werden. Weniger strenge Vorgaben für den privaten Bereich verringern die Akzeptanz und führen zu einer Verlagerung ins Unkontrollierte.

11. Wann legen wir los? Jetzt! Wie wäre es, als ersten Schritt bei Take-Away-Verkäufen die Nutzung der Aussenflächen zu erlauben? Dann müssten die Kunden nicht mehr auf der Strasse essen oder ein Schaufenstersims suchen, auf das sie sich setzen können.

Einfach zu sagen, die Schliessungen könnten noch bis in den Frühsommer hinein dauern, reicht nicht. Die Behörden müssen den Weg aufzeigen, wie wir aus dem Lockdown herauskommen!

Maurus Ebneter
Präsident Wirteverband Basel-Stadt


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