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10.11.2021
Corona-Krise verzögert Tourismusinvestitionen
Unternehmensbefragung von BAK Economics
Eine von BAK Economics durchgeführte Unternehmungsbefragung zeigt, dass die Covid-Krise im Jahr 2020 einen negativen Effekt auf die Investitionen im Tourismus hatte. Die Investitionen werden aber grösstenteils nicht gestrichen, sondern auf später verschoben. Die BAK-Studie zeigt zudem, dass die Schweiz in den Krisenjahren weniger stark an Logiernächten eingebüsst hat als die europäischen Vergleichsländer.
Die Tourismuswirtschaft ist im Schweizer Branchenspektrum mit Abstand am härtesten von den Folgen der Covid-Pandemie getroffen. Zahlreiche Betriebe sind durch den Umsatzausfall in eine finanzielle Schieflage geraten.
Dank verschiedener Unterstützungsmassnahmen konnte bislang eine Konkurswelle verhindert werden. Angesichts der aufgebrauchten finanziellen Reserven und der gestiegenen Verschuldung stellt sich aber die Frage, inwieweit die Investitionsfähigkeit und -tätigkeit von den Folgen der Covid19-Krise negativ beeinträchtigt werden.
Investitionstätigkeit ist auf später verschoben worden
Diese Frage hat BAK Economics im Auftrag des Staatssekretariates für Wirtschaft (SECO) auf Grundlage einer Unternehmensbefragung untersucht. Sowohl der Umsatz wie auch das Investitionsvolumen sind im Krisenjahr 2020 gegenüber 2019 klar zurückgegangen.
So mussten 77 Prozent der Befragten Unternehmen einen Rückgang im Umsatz (Median des Rückgangs minus 16%) und 56 Prozent der Unternehmen einen Rückgang in den Investitionen (Median des Rückganges minus 24%) in Kauf nehmen. Mit einem medianen Rückgang des Umsatzes um 27 Prozent und einem medianen Rückgang der Investitionen von minus 79 Prozent im Jahr 2020 sind insbesondere Unternehmen aus der Gastronomie stark betroffen.
Es haben jedoch auch ein Drittel der befragten Unternehmen eine Erhöhung der Investitionen im Jahr 2020 verzeichnet. Zudem zeigt sich, dass die Mehrzahl der Unternehmen planen, die Investitionen nicht gänzlich zu streichen, sondern auf später zu verschieben. Die Geldsumme der verschobenen ist fast zehn Mal so gross wie die Geldsumme der gestrichenen Investitionen.
Desweitern zeigt sich, dass die Unternehmen die Investitionen meist nur um 2 bis 3 Jahre verschieben wollen. Bei mehr als 90 Prozent der verschobenen Investitionen ist eine Umsetzung bis 2025 geplant.
Schweiz hat weniger Logiernächte eingebüsst
In der Studie wird auch untersucht, wie sich die Schweiz im internationalen Vergleich entwickelt hat. Die Krise hat bekanntlich nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit zu Einschränkungen geführt. Die Schweiz hat sich ab Mai 2020, bis in den Sommer zusammen mit Deutschland und Österreich am besten entwickelt. Deutschland profitierte insbesondere vom hohen Anteil der Nachfrage durch inländische Gäste, welche weniger stark von der Krise betroffen waren.
Ab November 2020 bis zum aktuellen Rand hat sich die totale Nachfrage, verglichen mit den Vorkrisenmonaten in der Schweiz, klar besser entwickelt als in den Nachbarländern. Der besonders in der Schweiz boomende Inlandstourismus hat dazu einen grossen Beitrag geleistet.
- Nachfrage wiederbeleben, Investitionsfähigkeit erhalten
- Städtischer Tourismus leidet mehr als alpiner Tourismus
- Zehnmal stärker betroffen als die Gesamtwirtschaft
Dossiers: Pandemie | Tourismus
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