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09.06.2022
Nur wenige Ukraine-Flüchtlinge gehen zum RAV
Interesse an Arbeit am ehesten im Gastgewerbe
In der Schweiz sind bisher über 55'000 ukrainische Flüchtlinge registriert worden. Nur eine kleine Minderheit hat sich bisher an die regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gewandt. Am ehesten kommen sie bisher im Gastgewerbe unter.
awp sda. «Bis Ende Mai hatten sich 1173 Personen aus der Ukraine bei einem RAV angemeldet», sagte Oliver Schärli, Leiter des Bereichs Arbeitsmarkt/Arbeitslosenversicherung beim Seco, an einer Telefonkonferenz.
Im Vergleich mit den rund 170'000 Stellensuchenden insgesamt sei die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern bisher also eher ein «Nebengeschäft» für die RAV, erklärte Schärli.
Sieben von zehn Stellensuchenden sind Frauen und seien oft in Begleitung ihrer Kinder in die Schweiz gekommen. «Sie haben also wahrscheinlich erst einmal andere Sorgen, als sich gleich um eine Arbeit zu kümmern», erklärte Schärli die tiefe Quote.
Zudem würden viele Ukrainerinnen und Ukrainer davon ausgehen, dass sie schon bald in ihr Land zurückkehren können. «Der Wille, so rasch wie möglich zurückzugehen, ist gross», sagte der Seco-Mann. Nicht zuletzt erwähnte Schärli vor allem sprachliche Hürden.
Gastgewerbe und IT
Laut Schärli sind aber viele gut ausgebildete Personen in die Schweiz geflüchtet und suchen einen entsprechenden Job. Nur gut 15 Prozent der bei den RAV angemeldeten Ukrainerinnen und Ukrainer suchten eine Stelle als Hilfsarbeitskraft.
Wie erfolgreich Arbeitsplätze an Ukraineflüchtlinge vermittelt werden, kann das Seco zum heutigen Zeitpunkt noch nicht aufschlüsseln. Schärli geht aber davon aus, dass die meisten bisher im Gastgewerbe untergekommen sind.
«Die Branche sucht händeringend Mitarbeitende und das Gastgewerbe ist traditionell eine gute Einstiegsgewerbe», sagte er. Gleichzeitig habe die Branche schon frühzeitig ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit den RAV signalisiert.
Der zweite Schwerpunkt liege im Sektor Informatik, Planung und Beratung. «Viele Ukrainerinnen und Ukrainer haben gute Informatikkenntnisse», sagte Schärli.
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