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26.07.2022
Klassische Musik soll Tourismus zu neuer Blüte bringen
Luzern verspricht sich mehr Individualreisende
Mit der klassischen Musik als Zugpferd soll der Tourismus und die Kultur Luzerns nach der Coronakrise in eine erfolgreiche Zukunft fahren. Die grossen Institutionen haben sich deswegen zur «IG Musikstadt» zusammengeschlossen.
sda. Der neuen Organisation gehören Luzern Tourismus, Lucerne Festival, das Luzerner Sinfonieorchester und das KKL Luzern an. Die IG will nach eigenen Angaben unter der Marke «Musikstadt Luzern» die Vernetzung und Kooperation unter den Akteuren verbessern.
Wie die Promotoren gegenüber den Medien ausführten, gab es schon längere Zeit Ideen für eine Zusammenarbeit. Es habe wohl die Coronakrise mit ihren «brutalen Umwälzungen» gebraucht, um ein Bündeln der Kräfte zustande zu bringen, sagte Stefan Sägesser, Kulturbeauftragter des Kantons Luzern. Die «Musikstadt Luzern» sei ein Startschuss in eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft.
Prestige besser vermarkten
Mit der klassischen Musik will sich Luzern von anderen Städten abheben. Die Beschränkung auf die Musik begründete Sägesser mit dem Satz: «Kulturstadt Luzern ist kein Brand, Musikstadt schon». Tourismusdirektor Marcel Perren sagte, die Tourismusregion Luzern könne nicht alles ins internationale Schaufenster stellen, sondern nur ihr Kernthema. Dies sei die klassische Musik.
Numa Bischof, Intendant des Sinfonieorchesters, und Danièle Gross, kaufmännische Leiterin von Lucerne Festival, wiesen auf das Prestige Luzerns als bedeutende Musikstadt hin. Komponisten wie Richard Wagner und Sergej Rachmaninow, Dirigenten wie Bernhard Haitink und Herbert Blomstedt hätten die Region als Wohnort gewählt, Arturo Toscanini und Claudio Abbado hätten dort gewirkt. Als eine relative kleine Stadt habe Luzern einen der weltweit bedeutendsten Konzertsäle.
Auch wenn der Fokus auf der klassischen Musik liegt, sollen unter der Dachmarke Musikstadt Luzern mit der Zeit auch andere kulturelle Angebote Platz finden. Um die Angebote aller Veranstalter zu vermarkten, sei eine Ticketplattform und ein digitaler Marktplatz geplant, erklärte die IG Musikstadt Luzern.
Mehr Individualtouristen
Luzern Tourismus will bei der Vermarktung der Musikstadt vor allem auf die Nahmärkte setzen, wie Tourismusdirektor Perren sagte. Es sollen damit mehr Individualreisende, die längere Zeit bleiben, nach Luzern geholt werden. Der Gruppentourismus war in Luzern in Kritik geraten und in der Coronakrise total eingebrochen.
Die IG Musikstadt engagierte für den Marketingauftritt die Agentur Brinkert Lück. Sie gestaltete etwa den Wahlkampf von Bundeskanzler Olaf Scholz. Slogans, die sie zur «Musikstadt Luzern» kreierte, sind etwa «Das klingt fantastisch», «Die Stadt voller Hörenswürdigkeiten», «Ideal für eine Chopin-Tour» oder «Die schönsten Suiten. Auch in unseren Hotels».
Die IG Musikstadt läuft als Projekt der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Bundes. Bis Ende 2023 beläuft sich das Budget auf 240'000 Franken, wovon die öffentliche Hand die Hälfte übernimmt.
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