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26.10.2022
Die Branche im Big Picture
Hospitality- und Foodservice-Industrie ganzheitlich betrachtet
Die Bedeutung der Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie wurde bisher unterschätzt. Das ist eine Erkenntnis der Studie «Wirtschaftsfaktor 360° Gastwelt», die vom Fraunhofer-Instituts im Auftrag der Denkfabrik «Union der Wirtschaft» erstellt wurde.
Gemessen an der Brutto-Wertschöpfung von 355 Milliarden Euro ist die Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie die zweitwichtigste Wirtschaftsbranche in Deutschland. Nur gerade die Automobilindustrie (438 Milliarden Euro) erzielt eine höhere Wertschöpfung, während der Maschinenbau (257 Milliarden) und die chemisch-pharmazeutische Industrie (198 Milliarden) zurückliegen.
In der Studie wird eine «360-Grad-Gastwelt» skizziert, in der die stark fragmentierte Branche zu einem vernetzten Business-Ökosystem zusammenfügt wird. Zu deren Kernklientel zählen Freizeit- und Geschäftstouristen sowie die lokale Bevölkerung. In diesem ganzheitlichen Verständnis ist «Gastlichkeit» ein äusserst vielfältiges Serviceprodukt.
Gastlichkeit findet tagtäglich im Leben von uns allen statt, «auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker oder im Coffeeshop, bei Events und Messen, in der Kantine zum Mittagessen, in neuen Coworking-Spaces oder Freizeitsparks, bei der Schul- und Krankenhausverpflegung, im Reisebüro oder eben in Hotels und der Gastronomie», wie einer der Autoren ausführt.
Die Studie kommt zum Schluss, dass die Menschen durchschnittlich einen Achtel ihrer gesamten Lebenszeit in der «Gastwelt» verbringen. Gastlichkeit hat einen kommerziellen, aber auch einen sozialen Wert. Sie ist ein Eckpfeiler unseres Lebens und des gesellschaftlichen Miteinanders. In der Corona-Zeit, als die Orte zur Interaktion fehlten, war dies besonders spürbar.
Das bisherige Konzept der Tourismuswirtschaft nimmt keine ganzheitliche Perspektive ein. Vor diesem Hintergrund entwickeln die Forscher ein neues Modell und ein gemeinsames Business-Ökosystem, das den Gast und die Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellt: Gastlichkeit wird zum gemeinsamen Zweck und zum verbindenden Element der Teilsysteme Tourismus, Hospitality, Catering, Gastronomie, Food und Nonfood.
«Für ein positives Gastlichkeitserlebnis sind unglaublich viele Akteure beteiligt, mehr, als wir im Alltag wahrnehmen. Ohne eine funktionierende Wäscherei oder leistungsstarke Food-Produzenten können Hotels und Restaurants nicht arbeiten», heisst es in der Studie. So seien für Kartenzahlungen Finanzdienstleister nötig, für Reisen Mobilitätsunternehmen und starke IT-Systeme.
Die Wertschöpfungsnetzwerke sind verzweigt und komplex. Im «Big Picture» der Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie summiert sich die direkte und indirekte Beschäftigung auf 4.1 Millionen Erwerbstätige, was neun Prozent aller Beschäftigten entspricht. Diese Berechnung liegt 35 Prozent über den bisherigen Zahlen für Deutschland.
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Dossiers: Gastronomie | Hotellerie | Marketing | Tourismus | Wertschöpfung
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