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13.06.2024

Sommerferien: Branche erwartet gute Auslastung

Unterkunftsanbieter erwarten deutliches Plus

Die Tourismusbranche ist äusserst zuversichtlich für die kommenden Sommerferien. Das zeigt die von Schweiz Tourismus (ST) durchgeführte, indikative Umfrage bei den Tourismusprofis: Die Unterkunftsanbieter schätzen ein Plus von bis zu 12% im Vergleich zum letzten Sommer. Wie sehr die Reisewilligen bei der Ferienplanung an die Nachhaltigkeit denken, untersuchte zusätzlich eine zweite Befragung im Auftrag von ST bei den potenziellen Gästen in der Schweiz und drei weiteren europäischen Märkten.

Die von ST durchgeführte indikative Branchenumfrage gilt als Pulsmessung für die kommenden Sommerferien. Die befragten Touristiker gehen auf Basis der aktuellen Buchungsstände von einem Plus von bis zu 12% aus (Total Frequenzen und Übernachtungen) im Vergleich zu den Sommerferien 2023.

Befragt wurden vor allem grössere Tourismusakteure aus den Schweizer Städten und den alpinen Tourismusregionen von Graubünden bis Wallis. Die im Vergleich zu BAK Economics (statistische Prognose für das ganze Land und das ganze Sommerhalbjahr) deutlich positivere Sommerferienprognose der Branche ist ein Indiz dafür, dass das touristische Wachstum nicht gleichmässig über das ganze Land und das ganze Jahr verteilt ist.

Besonders die traditionellen, alpinen Ferienorte sind für die Hochsaison sehr optimistisch, aber für die Zeit davor und danach ist man – vor allem ausserhalb dieser Destinationen – eher zurückhaltend. ST erkennt darin die Notwendigkeit, sich weiter für die zeitliche und geografische Lenkung der Gästeströme zu engagieren.

Zum Thema Nachhaltigkeit hat ST bei den touristischen Leistungsträgern nachgefragt, welche Massnahmen die Betriebe speziell dafür getroffen haben. Besonders oft wurde genannt: Teilnahme am Swisstainable-Programm (über 2600 Betriebe sind es mittlerweile) oder die Ausrichtung der Angebote auf den ÖV.

Dazu Flurin Riedi, Direktor bei Gstaad Saanenland Tourismus: «Seit dem 1. Mai ist der ÖV ganzjährig in der Gästekarte inkludiert». Weitere oft genannte Massnahmen sind etwa solche im Bereich Energie und Wärme, darunter die Umstellung auf LED-Beleuchtung. In der Restauration gehen viele gegen Foodwaste vor, beispielsweise mit der Abschaffung des Frühstücksbuffets.

Nachhaltigkeitsbefragung durch Marktforschungsinstitut

Im April wurden zudem potenzielle Gäste in Deutschland, Frankreich, UK und der Schweiz gefragt, wie es dieses Jahr um die Nachhaltigkeit bei der Sommerferienplanung steht: Immerhin 30% der Befragten in der Schweiz haben bei der Ferienbuchung mindestens einmal bewusst eine CO2-Kompensation gewählt oder einen Reiseanbieter, der sich um Nachhaltigkeit bemüht.

Im Markt UK sind es praktisch gleich viel mit 29%, in Deutschland sind es 20%. Am vorbildlichsten sind allerdings die Befragten in Frankreich: 39% haben schon mindestens einmal eine Nachhaltigkeitskompensation gewählt.

Auch bei der bewussten Wahl einer Unterkunft mit Nachhaltigkeitszertifizierung hat Frankreich die Nase vorn: 45% der französischen Befragten haben sich schon mindestens einmal bewusst für eine solche Unterkunft entschieden, UK kommt auf Platz 2 mit 40 %. Die Schweizer Gäste landen mit 36% nur auf dem dritten Platz. Schlusslicht bilden auch hier die Befragten in Deutschland mit nur 27%. Jedoch gibt es in allen befragten Märkten noch viel Luft nach oben.

Sommerferien im eigenen Land

Im Rahmen der gleichen Gästebefragung wollte ST zudem in der Schweiz wissen, ob Sommerferien im eigenen Land geplant seien, und wenn ja, welches Transportmittel dabei genutzt werde. Die Unterschiede zur letztjährigen Befragung sind statistisch kaum signifikant: 39% der Befragten wollen diesen Sommer im eigenen Land ihre Ferien verbringen (Vorjahr 43%).

Von den befragten Einheimischen, die für ihre Sommerferien in der Schweiz bleiben, gaben 47% an, mit dem Auto zu verreisen (Vorjahr 51%), immerhin wollen 42% mit dem Zug in die Sommerferien reisen (Vorjahr 45%). Damit sind es total 16% aller in der Schweiz lebenden Personen, die sich für Sommerferien im eigenen Land entscheiden und dafür den Zug nehmen. Im Vorjahr waren es 19%.

Fazit für den Schweizer Tourismus

«Das Bewusstsein für die Nachhaltigkeit bei der Planung der Sommerferien ist zwar vorhanden, bleibt aber zurückhaltend. Umso wichtiger ist es deshalb, dass wir uns mit der Schweizer Tourismusbranche weiter mit voller Kraft für das nachhaltige Reisen einsetzen», so ST-Direktor Martin Nydegger. «Wir sehen aber auch, dass unseren Gästen die Wahl für nachhaltiges Reisen noch einfacher gemacht werden muss. Genau hier setzt unsere diesjährige Swisstainable-Kampagne an. Wir versprechen, dass die Nachhaltigkeit bei unseren Angeboten inklusive ist.»

Die Swisstainable-Kampagne zielt bewusst auf den Heimmarkt Schweiz ab, denn viele einheimische Gäste verbrachten in den letzten Jahren ihre Sommerferien vermehrt im eigenen Land und würden dafür im Frühling sowie Herbst ins Ausland reisen. Dies berichtet beispielsweise Co-CEO Marc Schüssel von der Lenzerheide Marketing & Support AG.

Ein wichtiger Teil der Kampagne ist die Aktivierung und Unterstützung der touristischen Leistungsträger auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Tourismus. Zudem gibt es Swisstainable-Hotelpackages und in Partnerschaft mit der SBB vergünstigte Hin- und Rückreisen mit dem Zug. Damit haben die einheimischen Gäste viele nachhaltige Optionen zur Auswahl für die kommenden Sommerferien.

Swisstainable – wo die Nachhaltigkeit inklusive ist

Für die diesjährige Swisstainable-Kampagne, die von Juni bis Oktober 2024 läuft, hat die ST mit Unterstützung des ÖV-Partners SBB und den Swisstainable-Hotels folgende Angebote zusammengestellt, um die Wahl für nachhaltigere Ferien zu erleichtern:

- Buchung von mindestens zwei Nächten: 33 % Ermässigung auf Hin- und Rückreise im ÖV bei einem von 54 Swisstainable-Hotels. Das Hotelpackage gibt es für einen Spezialpreis ab 159 Franken (abhängig von der Hotelkategorie). Mehr Informationen unter: sbb.ch/swisstainable

- Buchung von mindestens einer Nacht: 25% Ermässigung bei der Hin- und Rückreise im ÖV bei der Buchung bei einem von über 500 Swisstainable-Hotels.

ST hat zudem dreitägige Swisstainable-Trips aus allen Tourismusregionen zur Inspiration zusammengestellt, passend zu den Hotelpackages.

Swisstainable in Kürze

Die Nachhaltigkeits-Initiative wurde 2021 von ST zusammen mit der Hochschule Luzern und dem Schweizer Tourismussektor als Nachhaltigkeitsprogramm «von der Branche für die Branche» entwickelt. Das Programm unterstützt touristische Betriebe dabei, Nachhaltigkeit in der Praxis umzusetzen.

Nach erfolgreicher Lancierung übernahm der Schweizer Tourismusverband (STV) sämtliche organisatorischen Arbeiten, welche im Rahmen der Geschäftsstelle anfallen. An der strategischen Weiterentwicklung des Programms arbeiten ST und STV gemeinsam mit der Tourismusbranche. Damit leistet die Branche einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der 17 UNO-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) im Rahmen der Agenda 2030 des Bundes.

Das Programm ist keine Zertifizierung, sondern bezieht sich auf bestehende nationale und internationale Nachhaltigkeitszertifizierungen. Als Tourismusmarketingorganisation unterstützt ST die Bewegung, indem sie Aufmerksamkeit für nachhaltige touristische Angebote generiert und dafür sorgt, dass die Schweiz als nachhaltigstes Reiseland wahrgenommen wird.


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